Naturfarbe Henna: Leuchtende Farben, gesundes Haar
VON Kirsten Schlier Allgemein Haarpflege
Wurden Haare früher hauptsächlich nur dann gefärbt, wenn es darum ging, das unschöne Grau zu überdecken, gehört das Haarefärben heute für viele Frauen zum regelmässigen Beauty-Programm dazu. Ob es um eine persönliche Veränderung geht oder einfach nur darum, etwas Neues auszuprobieren oder den Stil zu verändern. Im Gegensatz zu den Industrieprodukten zum Färben bietet Henna die Möglichkeit, den Haaren schonend und ohne Schadstoffe zu neuer Ausstrahlung zu verhelfen.
Die Kosmetikindustrie hat sich der grossen Nachfrage entsprechend breit aufgestellt. So gibt es unzählige Firmen, die für das Haar Kolorationen und Tönungen in allen erdenklichen Farben anbieten – von Platinblond bis Blauschwarz. Dennoch sollte dabei nicht vergessen werden, dass in all diesen Präparaten chemische Substanzen enthalten sind, die Haare und Kopfhaut schädigen können.
Die Haarpflege anpassen
Wer nicht zur Chemiekeule greifen möchte, setzt auf natürliche Färbemittel wie Henna, die nicht nur strahlenden Glanz verleihen, sondern auch wichtige Akzente bei der Haarpflege setzen. Bevor Sie Ihre Haare mit Henna färben, sollten Sie allerdings Ihre Pflegeprodukte umstellen.
Haarshampoo und -spülung sollten frei von Silikonen sein. Wenden Sie die eventuell neuen Produkte bereits mehrere Wochen vor dem Färben mit dem Naturprodukt Henna ein, damit Sie sich nicht nur am wundervollen Glanz, sondern auch zukünftig an gesundem Haar erfreuen können. Andernfalls kann das Haar unter der Silikonschicht an Volumen verlieren und Schäden davontragen.
Augen auf bei der Farbwahl
Schauen Sie bei der Produktwahl genau hin. Auch bei den Henna-Farben gibt es qualitative Unterschiede. Pflege und tolle Glanzeffekte versprechen sie alle. Achten Sie in der Drogerie oder im Kaufhaus auf die Marke. Drogerien vertreiben Hennaprodukte auch gerne über ihre Eigenmarken. Wenn Sie auf eine Marke vertrauen, die ausschliesslich Henna-Produkte vertreibt, können Sie davon ausgehen, dass nur hochwertige Farbe zum Einsatz kommt.
Haben Sie „Ihr“ Produkt gefunden, müssen Sie sich auch mit der Wahl des richtigen Farbtons beschäftigen. Henna ist von Natur aus rötlich. Es gibt allerdings auch sogenannte Mischfarben, die neben Henna noch andere pflanzliche Farbstoffe enthalten. Dadurch erstreckt sich die Farbenvielfalt von leuchtendem Rot über sattes Braun bis zu tiefem Schwarz.
Wie bei allen Kolorationen spielt selbstverständlich die natürliche oder kolorierte Haarfarbe bei der Wahl des richtigen Farbtons eine Rolle. Hier stösst das Naturprodukt Henna allerdings an natürliche Grenzen. Schwarzhaarige können ihr Haar mit Henna nicht heller färben. Und mit Henna blond gefärbte Haare wirken im Ergebnis oft unnatürlich.
Graue Haare mit Henna färben
Viele Frauen möchten ihr graues Haar nicht einfach hinnehmen. Gleichzeitig kommt für viele eine Koloration mit chemischen Substanzen als Färbemittel nicht infrage. Henna eignet sich erfreulicherweise nicht nur bei einer Typveränderung. Es kann auch zum Abdecken grauer Haare eingesetzt werden. Allerdings müssen Sie beim Färben mit Henna ein paar Punkte berücksichtigen.
Bevor es zur Koloration mit dem Wunschton kommt, sollte im ersten Schritt nur mit purem Henna gefärbt werden. Auf diese Weise wird die Basis für andere Farbnuancen hergestellt. Die Methode unterstützt das Haar dabei, den gewünschten Farbton zu halten, und gibt ihm gleichzeitig eine bessere Festigkeit.
Die Farben richtig mischen
Bevor Henna oder eine andere pflanzliche Haarfarbe aufgetragen werden kann, müssen die Farben zunächst vorbereitet werden. Lesen Sie sich die Gebrauchsanweisung unbedingt vor der Anwendung genau durch, damit das gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Während viele andere Pflanzenhaarfarben lediglich mit warmem Wasser angerührt werden, muss für Henna unbedingt heisses, kochendes Wasser verwendet werden. Wenn Sie den Farbeffekt und den daraus resultierenden Farbglanz noch verstärken möchten, sollten Sie die heisse Mischung noch für einige Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Das Ergebnis wird Sie sicherlich begeistern.
Henna auf das Haar auftragen
Wer sich schon die Haare getönt oder koloriert hat, weiss, dass dieses Prozedere meist nicht ohne Kleckerei vonstatten geht. Das muss aber nicht sein, wenn Sie einige Hinweise beachten. Nach dem Vermengen mit heissem Wasser wird das Henna zu einer tropfenden und bröckeligen Paste. Mithilfe eines natürlichen Geliermittels können Sie das verhindern.
Bevor Sie mit dem Auftragen der Farbe beginnen, bereiten Sie Ihr Haar mit einem silikonfreien Shampoo vor. Cremen Sie dann den Haaransatz und die Ohren ein, um diese empfindlichen Stellen vor dem Einwirken der Farbe zu schützen. Anschliessend wird das Henna auf das handtuchtrockene Haar aufgetragen. Tragen Sie dabei zum Schutz Ihrer Hände Handschuhe.
Haben Sie die Farbe aufgetragen, muss sie gründlich einwirken. Dieser Prozess dauert bei Henna wesentlich länger als bei einem chemischen Haarfärbemittel. Setzen Sie eine Duschhaube auf den Kopf und wickeln Sie zusätzlich ein Handtuch darum. So verhindern Sie nicht nur, dass die Paste aus dem Haar tropft. Die Wärmewirkung wird so noch verstärkt. Bis zu zwei Stunden sollte die Farbe im Haar verbleiben, bevor sie wieder ausgewaschen wird.
Spülen Sie das Haar zunächst gründlich mit Wasser, damit die Paste wieder geschmeidig wird und ausgewaschen werden kann. Sobald das Wasser klar bleibt, sind Sie mit dem Auswaschen fertig. Trocknen Sie das Haar mit einem saugfähigen Handtuch. Nicht rubbeln, um die Haaroberfläche nicht unnötig zu strapazieren. Kämmen Sie das Haar vorsichtig durch und föhnen Sie es wie gewohnt.
Gesundes, glänzendes und herrlich weiches Haar ist und bleibt der Traum jeder Frau! Über das tolle Ergebnis nach dem Haarefärben mit Henna werden Sie sich bestimmt freuen.
Artikelbild: Haarfarbe Henna (© OLGA ILYINA / Shutterstock.com)