Natürlich und edel: Nude-Look mit Komplettanleitung zum Nachschminken
VON Kerstin Birke Allgemein Make-Up
Was ist das Geheimnis des Nude-Looks? Warum schminken sich Frauen plötzlich so, dass sie beinahe ungeschminkt aussehen? Ist gar nicht schminken auch Nude-Look? Dieser Artikel versucht, dieses Geheimnis zu lüften. Er erklärt ausserdem in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie der Nude-Look richtig geschminkt wird, damit er auch fernab der berühmten Laufstege nicht langweilig, sondern richtig klasse aussieht. Alles in allem ist der Nude-Look eine Schminkmethode, die sich hervorragend für den Alltag eignet.
Der Nude-Look unterstreicht die natürliche Schönheit
Einfach nur kein Make-up aufzulegen, ist kein Nude-Look. Feminine Natürlichkeit heisst nicht, alle Makel wie Fältchen oder Hautunreinheiten öffentlich zur Schau zu stellen. Es kommen sehr wohl Puder, Foundation, Concealer, Lidschatten & Co. zum Einsatz. Allerdings werden Texturen und Farben so gewählt, dass sie die natürliche Schönheit der Frau unterstreichen. Der Nude-Look verzichtet auf dramatische Effekte ebenso wie auf schrille Farben. Puder und Foundation decken nicht zu sehr – der natürliche Hautton sollte noch ein wenig durchschimmern. Zudem geben leise Töne den Ton an! Genauer: Brauntöne. Ob Lidschatten, Rouge oder Gloss: braune Nuancen betonen gekonnt Teint, Wangen, Augen und Mund.
Der Nude-Look zum Nachschminken – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1 – Reinigung: Gesicht und Dekolleté gründlich mit einer auf den Hauttyp abgestimmten Waschlotion reinigen. Sorgfältig abtrocknen und anschliessend mit den Fingern eine kleine Menge Primer gleichmässig dünn auf dem Gesicht verteilen.
Schritt 2 – Grundierung: Eine getönte Tagescreme spart Zeit und sorgt gleichzeitig für ein gleichmässiges Ergebnis. Am besten gelingt das, wenn die Creme mit einem dicken Puderpinsel aufgetragen wird. Hierfür eine etwa bohnengrosse Menge auf den Handrücken geben, in mehreren „Portionen“ mit dem Pinsel aufnehmen, auf die Gesichtshaut tupfen und mit kreisenden Bewegungen gleichmässig verteilen. Um die Leuchtkraft der Haut zu verstärken, am besten eine Farbe wählen, die eine Nuance heller als der natürliche Hautton ist. Zusätzliche Frische geben Bronzer oder Blush!
Schritt 3 – Concealer: Bei starken Augenschatten einen etwas dunkleren Farbton als den natürlichen Hautton wählen. Mit den Fingern hauptsächlich mittig der Augen auftragen und nach aussen hin sanft verstreichen.
Schritt 4 – Puder: Bei fettiger Haut das gesamte Gesicht, bei Mischhaut nur die öligen Stellen pudern. Für das nuancierte Arbeiten bei Mischhaut eignet sich ein Pinsel besser, während bei fettiger Haut die Puderquaste ein gleichmässigeres Ergebnis liefert. Mit dem Pinsel abrollende Bewegungen ausführen. Das Puder mithilfe einer Puderquaste sanft eintupfen.
Schritt 5 – Make-up: Das Make-up mit den Fingern von der Mitte des Gesichtes nach aussen hin gleichmässig dünn verteilen. Tipp: Junge Frauen ohne gravierende Hautunreinheiten dürfen auch zu Foundation mit Spezialpigmenten greifen. Diese verleihen dem Gesicht einen zarten Schimmer und lassen den Teint frisch strahlen.
Schritt 6 – Bräunungspuder: Bitte nicht das gesamte Gesicht pudern! Der Bräunungspuder wird lediglich auf die Stellen aufgetragen, die infolge der Sonne am flottesten Farbe bekommen. Das sind hauptsächlich die Nase, die Stirn und das Kinn. V-förmig um die Augen herum sollte kein Bräunungspuder eingesetzt werden. Er würde der Augenpartie unnötig die Frische nehmen. Tipp: Frauen, die ein fliehendes oder ein Doppelkinn besitzen, können zusätzlich etwas Bräunungspuder unter das Kinn geben. Das erzeugt einen vorteilhaften künstlichen Schatten.
Schritt 7 – Rouge: Es sollte eine dezente Farbe besitzen und trotzdem auf den individuellen Hautton gut abgestimmt sein. Rouge wird nur dort platziert, wo in bestimmten Situationen natürliches Wangenrot entsteht. Am einfachsten sind die idealen Stellen zu finden, indem man sich im Spiegel breit anlächelt und dann vom höchsten Punkt der Wangen aus zu den Ohren hin arbeitet. Aber Achtung: Der Übergang zum restlichen Gesicht muss vollkommen nahtlos sein. „Apfelbäckchen“ oder „Rougebalken“ passen nicht zum Nude-Look.
Schritt 8 – Lidschatten: Unkompliziert, schnell und ohne harte Übergänge – so sieht das perfekte Nude-Look- Augen-Make-up aus. Für ein Alltags-Make-up einen möglichst hellen, sehr natürlich wirkenden Lidschatten auf das gesamte Lid auftragen.
Schritt 9 – Wimpern: Eine Wimpernzange gibt den Wimpern Schwung. Weil Mascara an den unteren Wimpern eventuell vorhandene Augenschatten verstärken kann, hauptsächlich die oberen Wimpern tuschen. Statt auf tiefschwarze Farbtöne besser auf dunkelbraune Nuancen zurückgreifen.
Schritt 10 – Lippen: Die Lippen werden entweder dezent mit Lippenstift geschminkt, dessen Farbe der natürlichen Lippenfarbe entspricht, oder lediglich mit etwas Pflegebalsam aufgefrischt. Beim Nude-Look ist es wichtig, dass der Mund aus dem Gesamtbild optisch nicht heraussticht.
Alltagstauglich und variabel
Etwas Abwechslung verträgt der Nude-Look auf jeden Fall. So kann beispielsweise etwas glänzender Eyeshadow, welcher mit den Fingerspitzen in die Mitte der geschminkten Augenlider getupft wird, sehr gut wirken. Eine Party im Sommer ist eine prima Gelegenheit, den Nude-Look mit etwas Bronzer-Puder zu unterstreichen. Oder: Mit einem Tupfen Lidschatten in Beige-Gold lassen sich dezent schimmernde Highlights in den inneren Augenwinkeln setzen. Dazu markant geschwungene Augenbrauen – und dem etwas dramatischeren abendlichen Auftritt steht nichts mehr im Weg.
Oberstes Bild: Nude-Look – Natürlich und edel (© Daniel_Dash / Shutterstock.com)