Nasenkorrekturen aus ästhetischen oder medizinischen Gründen

Viele Menschen sind mit der Grösse oder der Form ihrer Nase nicht zufrieden. Die plastische Chirurgie kann Abhilfe schaffen – entweder mit einer Nasenkorrektur für die Schönheit oder einer operativen Rhinoplastik aus medizinischen Gründen.

Angeborene oder erworbene Schönheitsfehler der Nase können das Wohlbefinden stören oder die Gesundheit belasten. Denn die Nase ist nicht nur ein besonders exponierter Körperteil, sondern hat als Teil der Atemwege auch viele wichtige Funktionen zu erfüllen.

Zu gross, zu klein, zu krumm, zu knubbelig

Die Nase des Menschen ist ein Erbstück, das mitten im Gesicht getragen wird. Jede Nase ist anders, aber keine ist zu übersehen. Es gibt kein seriöses Kleidungsstück, hinter dem man sie verbergen könnte, und überdies gehört sie an die Luft, denn immerhin muss man dadurch auch atmen.

Viele Menschen tragen seit ihrer Geburt eine Nase mit sich herum, mit der sie nicht einverstanden sind. Unzufrieden sind vor allem jene, deren Gesichtserker besonders auffällig ist – üblicherweise durch besondere Grösse oder Form. Tatsächlich werden über die Nase auch besonders gern Witze gerissen oder Sprüche geklopft – das liegt einerseits an der exponierten Lage dieses Körperteils und zeigt andererseits, dass die Sprücheklopfer mit ihren Normalnasen oft nicht ahnen, wie verletzend ihre vermeintlich witzigen, oft sogar nett gemeinten Bemerkungen für die Betroffenen sind.

Schweinchennase, Steckdose, Stupsnase, Boxernase, Adlernase, Zinken, Haken, Schnabel, Knubbel – es gibt viele Wörter für auffällige Nasen. Wer schon als Kind auf dem Schulhof damit gehänselt oder aufgezogen wurde, hat in der Regel wenig Lust, auch noch im Erwachsenenalter als Zielscheibe für humorige Gedankenlosigkeiten oder als Spott getarnte Bosheit zu dienen.

Eine fachgerechte Nasenkorrektur, etwa zur Verkleinerung oder Begradigung der Nase, kann das Problem ein- für allemal aus der Welt schaffen. Sie erfordert lediglich Mut, die Bereitschaft, einen sehr empfindlichen Körperteil unter das Messer des Chirurgen zu legen, und natürlich auch Geld, um den Eingriff zu bezahlen. Denn eine Nasenkorrektur oder Rhinoplastik aus rein ästhetischen Gründen muss vom Patienten aus eigener Tasche finanziert werden.

Die Nase als ästhetisches Signal und wichtiger Funktionsträger

Für die allgemeine Gesundheit ist die Nase von essenzieller Bedeutung. Wenn sie nicht störungs- und schmerzfrei funktioniert, hat das negative Auswirkungen auf das Immunsystem, das Körpergefühl, die Selbstwahrnehmung und die gesamte Lebensqualität.

Unter ästhetischen Aspekten betrachtet, ist eine Nase schön, wenn sie zum Gesicht, zum Charakter und vor allem zum Selbstbild ihres Besitzers passt. Zwar sind ihre Form und Grösse lokalen und aktuellen Schönheitsidealen unterworfen, doch wesentlich ist immer das harmonische Gesamtbild, bestehend aus Aussenwirkung und Eigenwahrnehmung.

Aus Sicht des Arztes ist die Nase dann perfekt, wenn sie ihre verschiedenen Funktionen zuverlässig, in vollem Umfang und ohne Beschwerden erfüllt. Der Aufgabenbereich der Nase ist sehr vielseitig und beinhaltet nicht nur das Wahrnehmen und Weiterleiten von Gerüchen, sondern auch das Temperieren, Filtern und Befeuchten der Atemluft. Angeborene oder erworbene Fehlbildungen, etwa ein Bruch des Nasenbeins, eine stark verkrümmte Nasenscheidewand, Verbrennungen und andere Haut- und Gewebeschäden mit starker Narbenbildung, können die korrekte Nasenatmung erschweren oder verhindern. Und das hat für den Betroffenen oft sehr unangenehme Folgen.


Viele Menschen sind mit der Grösse oder der Form ihrer Nase nicht zufrieden. (Bild: © VILevi – shutterstock.com)

Eine ererbte oder unfallbedingte Deformation bzw. Verkrümmung der Nase kann Atembeschwerden mit sich bringen, die das Risiko von Infektionskrankheiten, vor allem Infektionen der Atemwege, erhöht. So leiden Menschen mit gestörter Nasenatmung im Durchschnitt wesentlich häufiger unter Erkältungskrankheiten, die sich dann auch länger hinziehen und öfter mit Begleit- und Folgeerkrankungen wie Stirnhöhlen- oder Kieferhöhlenproblemen einhergehen.

Durch Unfall oder Krankheit beschädigte Haut, verloren gegangene Knorpelmasse oder irreparabel zerstörtes Gewebe hinterlassen Narben, die nicht nur unschön oder erschreckend aussehen, sondern auch schmerzen, spannen oder jucken können. So kommen in vielen Fällen ästhetische Gründe und medizinische Indikationen zusammen, wenn eine Nase operativ korrigiert werden soll.

Die chirurgische Rhinoplastik, also Nasenkorrektur durch den plastischen Chirurgen, kann vom Haus- oder Facharzt (HNO-Arzt) empfohlen werden, um schweren und wiederkehrenden Infektionen sowie chronischen Atemwegs- und Allgemeinerkrankungen vorzubeugen – oder den aktuellen Beschwerden ein Ende zu setzen, bevor sie überhandnehmen. Ist die Nasenkorrektur aus medizinischen Gründen sinnvoll bzw. notwendig, können die Kosten dafür auch ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen werden.

Was geschieht bei der Nasenkorrektur?

Ohne Operation ist eine bleibende Nasenkorrektur üblicherweise nicht möglich. Doch nicht immer muss der Eingriff unter Vollnarkose erfolgen: kleinere Korrekturarbeiten kann der Chirurg auch ambulant und mit örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchführen. Weil die Nase so empfindlich ist und schon bei leichten Stössen oder kleinen Verletzungen entsetzlich wehtun kann, haben viele Patienten grosse Angst vor den zu erwartenden Schmerzen – doch die fallen zum Glück fast immer viel geringer aus als erwartet.

Das Ausmass an Schwellungen, Schmerzen, Blutergüssen und anderen unschönen Folgen der OP wird meist stark überschätzt. Viele Patienten überstehen selbst den Tag direkt nach dem Eingriff ohne Schmerzmittel und fühlen sich praktisch sofort wieder fit. Blaue Flecken treten nur bei rund jedem Vierten auf, und dann verheilen sie meist ebenso schnell wie ein harmloser blauer Fleck am Schienbein.

Manchmal verordnet der Arzt nach der OP das Tragen eines Nasengipses. Zudem werden nach dem Eingriff Tamponaden in die Nase eingelegt, die zusammen mit der regenerationsbedingten Schwellung für vorübergehende Beeinträchtigungen beim Riechen, Atmen und Schmecken sorgen können.

Das Entfernen der Tamponaden nach der Nasenkorrektur ist ebenfalls für die meisten Patienten mit viel Angst und teils unklaren, aber dafür umso beunruhigenderen Gedanken verbunden. Früher tat das tatsächlich oft sehr weh, da die Tamponaden erst entfernt wurden, nachdem sie durch den beginnenden Heilungsprozess bereits mit der sensiblen Haut im Naseninneren verklebt waren. Hier hat die plastische Chirurgie jedoch dazugelernt: Heute werden die Tamponaden so früh nach dem Eingriff entfernt, dass dieser Vorgang schnell vorübergeht und höchstens unangenehm, aber keineswegs mit schlimmen Schmerzen verbunden ist.

Bis alles schön und dauerhaft verheilt ist, können nach einer komplizierten oder umfangreichen Rhinoplastik Nasenkorrektur durchaus mehrere Monate vergehen. Doch von aussen ist das nicht zu sehen: Schon wenige Tage nach der OP kann der Patient seine neue Nase bedenkenlos in den Wind halten, öffentlich spazierentragen oder an den Arbeitsplatz mitnehmen, ohne damit aufzufallen. Nur intensive Sonneneinstrahlung oder ausgedehnte Schwimmbadaufenthalte sollten in der Anfangszeit noch gemieden werden.



Fazit: Wer mit dem Aussehen seiner Nase unglücklich ist oder wegen ihrer Form gesundheitliche Probleme hat, muss sich damit nicht abfinden. Mit einer Rhinoplastik stellt der Chirurg nach Unfällen das frühere Aussehen der Nase wieder her, beseitigt angeborene Schönheitsfehler und hilft beim freien Durchatmen.

 

Oberstes Bild: © Syda Productions – shutterstock.com

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Mehr zu Christine Praetorius

Christine Praetorius, Jahrgang 1971, spricht und schreibt über Neues, Altes, Schönes und Kurioses. Ich liebe Sprache und Musik als die grössten von Menschen für Menschen gemachten Freuden – und bleibe gerne länger wach, um ihnen noch etwas hinzuzufügen. Seit 2012 arbeite ich mit meinem Mann Christian als freie Texterin, Autorin und Lektorin.

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