Ein Verkaufsschlager für die Hygiene der Frau
Agentur belmedia GmbH Gesundheit
Während der Menstruation sind Frauen auf geeignete Mittel angewiesen, die für hygienisches Wohlgefühl eine unverzichtbare Hilfe leisten.
Wir blicken in diesem Zusammenhang zurück auf die Geschichte eines Verkaufsschlagers, der aus dem Leben von Millionen Frauen nicht mehr wegzudenken ist.
o.b. Tampons – die Anfänge
Ende der 40er Jahre trafen sich der Ingenieur Carl Hahn und der Jurist Heinz Mittag und suchten nach einer neuen Geschäftsidee. Diese fanden sie in einer Zeitung aus den USA, die Werbung für Tampons unter Überschrift „Be a rebel“ machte.
Um auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen zu können, waren sie auf Unterstützung angewiesen. Die bekamen sie von der Gynäkologin Dr. Judith Esser. Sie beriet die Unternehmer medizinisch und war massgeblich an der Entwicklung des o.b. Tampons beteiligt. Doch die grösste Herausforderung stand noch bevor.
Um die Tampons als Massenartikel verkaufen zu können, musste eine Maschine gebaut werden, die Watteröllchen in grosser Menge produzieren konnte. In einem anderen Industriezweig, der Tabakindustrie, war es bereits gelungen, mechanisch zu rollen. Deshalb kamen Hahn und Mittag auf die Idee, einen Konstrukteur zu beauftragen, der früher Zigarrenautomaten entworfen hatte.
Dem machte der Auftrag trotz seiner Erfahrung ganz schön zu schaffen. Denn Watte ist viel widerspenstiger als Tabak und lässt sich deshalb schwerer verarbeiten. Endlich gelang das Kunststück, die Watterohlinge zu pressen. Hahn und Mittag liessen sich ihr Verfahren patentieren.
Tipp: Eine hygienische Alternative zum Tampon sind Menstruationsbecher. Sie machen weniger Mühe als Einwegtampons und -binden und stehen in zahllosen Formen, Ausführungen und mit verschiedenem Absorptionsvermögen zur Verfügung. Das macht sie perfekt für sämtliche Aktivitäten!
Diskreter Name gesucht
Als Nächstes suchten sie nach einem passenden Namen für ihre Tampons. Den Vorschlag, sie o.b. – ohne Binde – zu nennen, machte ihnen der Werbeberater Baron Ludwig von Holzschuher. Er setzte sich für eine neutrale Bezeichnung ein, damit den Frauen in der Apotheke die Peinlichkeit erspart bliebe, einen auffälligen Namen aussprechen zu müssen.
Schliesslich war der Tamponkauf damals für viele Frauen noch unangenehm und sie wollten ihn so diskret wie möglich erledigen.
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Moralische Vorbehalte
Am 9. März 1950 wurde o.b. in einer Wuppertaler Gaststätte erstmals vorgestellt. Vier Tage später konnten die ersten o.b. Tampons in einer 10er-Packung für 95 Pfennig erworben werden. Doch es hagelte Proteste: Konservative Kreise verdammten das Produkt, Händler fanden es unmoralisch, Tampons zu verkaufen.
Auch bei den Frauen gab es Vorbehalte. Vielen war der neue Artikel unheimlich. Sie hatten Angst davor, dass der Tampon irgendwo in ihrem Körper verschwinden würde.
Erst langsam begannen sie, ein Bewusstsein für den eigenen Körper und seine Funktionen zu entwickeln. Hahn und Mittag förderten diese Aufklärung, indem sie eine Verbraucherberatung zum Thema Menstruation einrichteten, Unterrichtsmaterial an Schulen versandten und Informationsmaterial für Frauen- und Kinderärzte bereitstellten.
Der Weg zum Verkaufsschlager
Doch auch wenn sich das Wissen um den weiblichen Zyklus erst allmählich verbreitete, standen viele Frauen dem neuen Produkt von Anfang an aufgeschlossen gegenüber. Auf eine so unauffällige Möglichkeit, sich während ihrer Regel zu schützen, hatten sie gewartet. Das Produkt überzeugte: Bereits im ersten Jahr war o.b. ein riesiger Verkaufsschlager.
1974 übernahm Johnson & Johnson die Dr. Carl Hahn KG. Schon vorher hatten die beiden Firmen Kontakt miteinander: 1963 bekam ein Tochterunternehmen von Johnson & Johnson die Erlaubnis, o.b. Tampons in den USA zu vermarkten. Für Kontinuität sorgte auch Dr. Judith Esser: Die Gynäkologin steht o.b. bis heute beratend zur Seite.
Quelle: Johnson & Johnson
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