Make-up wie auf dem roten Teppich: Das Gesicht richtig konturieren und highlighten

Indem Du die Wirkung von Licht und Schatten beim Schminken richtig einsetzt, kannst Du Deine natürliche Schönheit hervorheben und Merkmale, die Du nicht magst, verschwinden lassen. Im vorherigen Beitrag dieser Serie ging es darum, welche Produkte Du benötigst, wenn Du Dein Gesicht mit Make-up modellieren möchtest. Jetzt lernst Du, wie Du zwei verschiedene Techniken – eine mit Puder, eine mit cremigen Produkten – richtig anwendest.

Cremige Grundierungen, Sticks und Concealer in Schattierungen, die mehrere Abstufungen dunkler oder heller als Dein Hautton sind, sorgen für einen stark modellierenden Effekt. Damit kannst Du Deine liebsten Merkmale richtig zur Geltung bringen und Partien, die Dir nicht gefallen, unauffälliger gestalten. Du kannst beispielsweise die Form Deiner Lippen betonen oder sie voller wirken lassen, Deine Nase schmaler aussehen lassen oder Deine Gesichtsform unterstreichen. Das Resultat dieser Technik ist sehr auffällig und deshalb besonders für Partys, Abendveranstaltungen und Fotoshootings mit Blitzlicht geeignet.

Das Schminken selbst dauert dabei eine Weile; übe und nutze diese Methode also, wenn Du Zeit hast oder Dich für einen besonderen Termin vorbereitest. Für alle, die schnell natürliche Ergebnisse für den Alltag erzielen wollen, sind Kontur und Highlight mit leichteren Pudern – weiter unten beschrieben – empfehlenswert.


Konturieren sorgt für einen stark modellierenden Effekt. (Bild: Vladimir Gjorgiev / Shutterstock.com)

Konturieren und Highlighten Schritt für Schritt

Starte mit gereinigter Haut, trage Deine Feuchtigkeitspflege oder einen Primer auf. Als nächsten Schritt schminkst Du Dein gesamtes Gesicht mit einer Grundierung in Deinem Hautton. Wer es etwas leichter mag, kann statt der Foundation eine BB-Cream oder getönte Tagespflege benutzen. Mach Dir jetzt noch keine Sorgen um Unreinheiten oder Augenringe, die deckst Du in einem späteren Schritt ab. Jetzt geht es ans Konturieren:

  1. Beginne mit der dunkleren Konturfarbe; diese trägst Du grob auf alle Gesichtspartien auf, die Du verändern oder weniger stark hervorheben möchtest. Verwische das Produkt noch nicht. Soll Deine Nase schmaler aussehen, nutze die Konturfarbe an den Seiten neben dem Nasenrücken, den Nasenrücken selbst lässt du frei. Wenn Du einen Nasenhöcker kleiner erscheinen lassen willst, trage den dunkleren Farbton im Bereich des Höckers auch auf dem Nasenrücken auf. Möchtest Du eine schärfere Kinnlinie, trage den dunklen Ton etwas unterhalb dieser Linie auf, auch ein Doppelkinn kannst Du so verschwinden lassen. Für höhere Wangenknochen und ein schmaleres Gesicht platzierst Du den Farbton in der Höhlung der Wangen unterhalb der Wangenknochen vom Ohr bis zu Gesichtsmitte. Wenn Du den Strich dabei schräg in Richtung Mund ziehst, wirkt Dein Gesicht später schmaler, ziehst Du ihn waagerecht Richtung Nase, wirkt es breiter und kürzer. Wer seine hohe Stirn wegzaubern möchte, kann Konturfarbe an den Schläfen und unterhalb des Haaransatzes auftragen.
  2. Jetzt nimmst Du die hellere Farbe, Deinen Highlighter, zur Hand. Er betont Merkmale und rückt sie mehr in den Mittelpunkt. Setze davon einen schmalen Streifen auf den Nasenrücken und einen Klecks auf die Spitze. Deine Lippen wirken voller, wenn Du ein Highlight über der Oberlippe setzt. Ein Klecks auf dem Kinn lässt Dein Gesicht schmaler wirken. Wer seine Kinnlinie konturiert hat, kann jetzt parallel dazu ein Highlight in Form der gewünschten Linie setzen. Die Augen sehen wacher aus mit einem schmalen Strich des hellen Produkts direkt unter dem Brauenbogen, den höchsten Punkt der Wangenknochen kannst Du ebenfalls mit einem Strich betonen. Einen verjüngenden Effekt hat es, wenn Du von der Nasenwurzel ein wenig helle Farbe in Richtung Stirn auslaufen lässt.
  3. Gegen Augenringe hilft ein Klecks heller Concealer im inneren Augenwinkel und der Partie unter den Augen. Zu viel davon betont Schwellungen oder Fältchen, hier ist weniger mehr. Die Wangen wirken jünger und praller, wenn Du den Concealer wie ein umgedrehtes Dreieck spitz zulaufend bis zur Mitte der Wange aufträgst. Hier gilt es aber, auf keinen Fall damit zu übertreiben. Zu heller Concealer oder eine zu grosse Menge bewirken den „Reverse Panda“, einen hellen Halbkreis um die Augen, der sich bei Blitzlicht noch verstärkt und aussieht wie „umgekehrte Pandaaugen“. Greife bei starken Augenringen auf einen gelbstichigen oder apricotfarbenen Corrector zurück, von dem Du einen Hauch direkt auf die dunkelsten Stellen aufträgst und sanft einklopfst.
  4. Mit einem grossen, flachen Foundationpinsel kannst Du nun beginnen, die einzelnen Streifen und Kleckse miteinander zu verwischen und sie nach aussen hin auslaufen zu lassen. Beginne dabei in der Mitte des Gesichts und arbeite dich nach aussen vor. Streiche den Pinsel immer von der helleren Farbe hin zur dunkleren, um die Highlights zu erhalten. Arbeite die Produkte so lange ein, bis alle Farbunterschiede sanft ineinander übergehen und keine Streifen mehr sichtbar sind. Danach solltest Du bereits den modellierenden Effekt erkennen, das Make-up sollte nun wirken wie Deine eigene Haut.
  5. Sollten auch mit Foundation und Kontur noch Unreinheiten oder Rötungen sichtbar sein, kannst Du sie nun mit einer Abdeckcreme oder einem Abdeckstift kaschieren. Nutze dazu einen kleinen Pinsel oder Deinen kleinen Finger und arbeite nur punktuell mit der Abdeckcreme, um Dein restliches Werk nicht zu verwischen.
  6. Als letzten Schritt fixierst Du Dein Gesichts-Make-up mit Puder. Loser, transparenter Puder ist am besten geeignet. Du kannst ihn mit einer grossen, weichen Puderquaste aufnehmen und sanft auf die Haut auftupfen, um ihn einzuarbeiten. Ein grosser, dichter Puderpinsel ist dazu ebenfalls gut geeignet. Wichtig ist hierbei, nur zu tupfen, nicht zu wischen, damit das Make-up darunter nicht verwischt.
  7. Grundierung, Kontur und Highlight sind nun fertig. Jetzt kannst Du mit einem Puderrouge, den Lippen und Deinem Augen-Make-up fortfahren.


Natürlich schön – Kontur und Highlight mit Puder

Viel schneller und mit weniger Aufwand kannst Du mit pudrigem, mattem Bronzer und einem hellen, schimmernden Highlightpuder arbeiten. Das Ergebnis wirkt natürlicher, dezenter und ist perfekt für den Alltag geeignet. Trage dazu Deine bevorzugte Grundierung oder eine BB-Cream auf, decke Unreinheiten und Augenringe ab und pudere Dein Gesicht mit losem Fixierpuder. Dann beginnst Du mit den Akzenten.

  1. Trage das dunklere Konturpuder in die Höhlung der Wangen, unter der Kinnlinie und im Haaransatz auf. Klopfe den Pinsel immer ab und arbeite mit wenig Farbe, verwische alles gründlich nach aussen hin.
  2. Das hellere Puder nutzt Du für die Wangenknochen, Oberlippe, Nasenspitze und das Kinn.
  3. Verwische die verschiedenen Puder mit einem grossen, dichten Gesichtspinsel und fahre mit dem restlichen Make-up fort.

Mit Akzenten aus dunkleren und helleren Schattierungen kannst Du Dein Gesicht ganz ohne Schönheits-OP nach Deinen Wünschen modellieren. Das starke Make-up mit cremigen Produkten ist super für Partys und professionelle Fotoshootings geeignet, mit Puder bekommst Du eine leichtere und unaufdringlichere Variante für den Alltag hin.

 

Oberstes Bild: © Norwayblue / Shutterstock.com

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Mehr zu Maria Wildt

Maria Wildt ist Agraringenieurin und Beautybloggerin der ersten Stunde. Beauty, Lifestyle, Natur, Umwelt und Wissenschaften sind daher ihre liebsten Themen. Seit 2007 ist sie Bloggerin, seit 2013 freiberufliche Onlineredakteurin und Texterin.

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