Internationaler Tag der Schokolade und des Kakaos
VON Samuel Nies News
Die Schokoladebranche wird durch Choba Choba umgekrempelt. Die Kakao-Bauern sind beim Schweizer Startup direkt an der Firma sowie am Erfolg beteiligt.
Hinter dem Projekt stehen mit Christoph Inauen und Eric Garnier zwei Unternehmer mit langjähriger Erfahrung in der Schokoladebranche und Experten in Sachen Fairtrade. Die beiden Gründer von Choba Choba, dessen Markenname in Quechua so viel heisst wie „Du hilfst mir, ich helfe dir“, wollen mit dem neuartigen Geschäftsmodell die Branche nachhaltig verändern. Als Mitinhaber der Firma sind die Kakao-Bauern an den Entscheidungsprozessen beteiligt und, noch viel wichtiger, wissen, was mit ihrem Kakao geschieht. Insgesamt 35 Bauernfamilien mit Kleinstbetrieben aus der Region Alto Huayabamba in Peru wirken bei Choba Choba mit.
Die Geschichte von Choba Choba begann im Jahr 2008 als Eric Garnier und Christoph Inauen gemeinsam in den Peruanischen Amazonas reisten, um für ihr damaliges Fairtrade-Projekt Kakaobohnen zu besorgen. Sie besuchten diverse Bauernfamilien, wobei aus den anfänglich distanzierten Käufer-Lieferanten-Beziehungen schnell Freundschaften wurden, die sich durch Transparenz und Ehrlichkeit auszeichneten. Aus den Gesprächen wurde klar: Um für die Bauern eine echte Wirkung zu erzielen, ist ein grundlegender Wandel nötig.
Die beiden Unternehmer entschieden sich für ein neues Geschäftskonzept und gründeten Choba Choba. „Die Bauern sind jetzt mehr als ‚nur‘ Rohstoff-Lieferanten. Sie kennen das Endprodukt und sind durch die Beteiligung an der Firma am ganzen Wertschöpfungsprozess beteiligt. Wir betreiben das Unternehmen gemeinsam mit ihnen“, so der Berner Christoph Inauen. Bei Choba Choba definiert nicht etwa die internationale Rohstoffbörse den Kakaopreis, sondern die Produzentenfamilien selbst (bottom-up pricing). Vom erzielten Firmenumsatz erhalten die Familien 4 Prozent als Direktausschüttung sowie in Form von Firmenanteilen. Auf diesem Weg sollen sie im Jahr 2020 mindestens 33 Prozent der Aktiengesellschaft besitzen.
Der Konsument weiss bei Choba Choba genau, woher das Produkt stammt. „Wir wollen, dass der Kauf der Schokolade die gleichen Gefühle weckt, wie wenn der Käufer beim Bauern des Vertrauens gleich um die Ecke sein Gemüse besorgt“, erklärt Inauen. Alle zwei Monate erhalten die Abonnenten von Choba Choba eine neue Box mit drei Tafeln exklusiver, jeweils nur einmal hergestellter dunkler Schokolade nach Hause geliefert. Für jede Box wird eine einzige Kakaosorte (Single Variety) von einer einzigen Bauernfamilie (Single Farm) verwendet. Damit ist jede Auslieferung absolut einmalig, transparent und unterstreicht die Geschmacksvielfalt der vielen Kakaosorten aus dem Alto Huayabamba Tal.
Artikel von: chobachoba.ch
Artikelbild: © chobachoba.ch