Heilkraft und Schönheit – was ist dran am Mythos Honig?

Honig schmeckt nicht nur köstlich, sondern macht auch schön! Bereits Kleopatra wusste die Wirkung von Milch und Honig zu schätzen. Zudem gilt das flüssige Gold als Alternative zum klassischen Zucker. Grund genug, das jahrhundertealte Hausmittel einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was ist dran am Mythos Honig?

Die Geschichte des Honigs ist fast so alt wie die Geschichte der Menschheit: Höhlenmalereien belegen, dass unsere Vorfahren als Honigsammler unterwegs waren. Nach Angaben des Deutschen Honig Serviceportals gehen Forscher davon aus, dass Hausbienen erstmals im 7. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien gehalten wurden, um Honig zu gewinnen. Die Ägypter bezeichneten den süssen Stoff schliesslich als „Speise der Götter“. Im Jahr 3000 v. Chr. hatte ein Topf Honig seinen Preis, war er doch genauso viel wert wie ein Esel.

Auch die Griechen wussten die heilsame Wirkung des flüssigen Goldes zu schätzen: Hippokrates verwendete Salben aus Honig zur Linderung von Fieber. Zudem tranken die olympischen Athleten im alten Griechenland Honigwasser, um ihre Leistungen zu steigern. Der Koran beschreibt nicht nur die Heilkräfte des Honigs, sondern erläutert, die Biene stelle den Honig aufgrund einer Eingebung her.

Gesünder als Zucker ist Honig jedoch nicht: Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge unterscheiden sich die beiden Süssungsmittel lediglich im Geschmack. Honig besteht zum grössten Teil aus Zucker, der Wasseranteil liegt zwischen 20 und 40 %. Der Kaloriengehalt von Zucker und Honig ist gleich – wer seine Speisen mit Honig süsst, weil er meint, das sei kalorienärmer, irrt also. Für die Zähne ist Honig aufgrund seiner klebrigen Konsistenz sogar noch ein klein wenig ungesünder als raffinierter Zucker. Im Gegensatz zum klassischen Zucker sind im Honig weitere Nährstoffe wie Kalium, Magnesium oder Kalzium enthalten. Die Anteile sind jedoch extrem gering, so dass sie bei der Deckung des Tagesbedarfs nicht ins Gewicht fallen.

Doch auch wenn der Honig zu einem Grossteil aus Zucker besteht, machen die mehr als 180 weiteren Inhaltsstoffe die klebrige Masse wertvoll. Den enthaltenen Eiweissen, Aminosäuren und Mineralstoffen kann durchaus eine heilende Wirkung zugeschrieben werden. Zudem ist der Honig frei von Zusätzen und damit ein völlig natürliches Lebensmittel.

Als Hausmittel wird der Honig gern verwendet: Die berühmte heisse Milch mit Honig lässt uns tatsächlich besser einschlafen, da die in der Milch enthaltenen Aminosäuren die Produktion des Schlafhormons Melatonin anregen. Auch bei Husten, Halsschmerzen oder Erkältung hat sich die Verwendung des Honigs bewährt. Quälender Hustenreiz wird durch den Honig gelindert. Einem Bericht der „Ärztezeitung“ zufolge ist Honig ein sehr guter Erkältungssaft, der bereits bei Kindern ab einem Jahr gute Erfolge erzielt. Israelische Forscher haben herausgefunden, dass die heilsame Wirkung des Honigs vermutlich auf die antimikrobiellen Eigenschaften zurückzuführen sei. Die Forscher konnten zudem eine hustenstillende Wirkung beobachten.

Schlecht heilende Wunden lassen sich mit Honig besonders gut behandeln. Der Honig wirkt entzündungshemmend und entzieht den Bakterien Flüssigkeit, so dass sie austrocknen und absterben. Zudem enthält der süsse Stoff Enzyme, die zur Wundreinigung beitragen. Inzwischen gibt es speziell für die Medizin hergestellten Honig. In einigen Fällen wird Honig als Ersatz für Antibiotika eingesetzt. Vorteilhaft an dieser Behandlungsweise ist, dass keine Resistenzen entwickelt werden können.

Bei der Körperpflege wirkt der Honig ebenfalls: Mit einer Maske aus Honig, Sahne und einem Eigelb wird die Gesichtshaut wunderbar weich. Statt Sahne ist Quark ebenso geeignet. Lassen Sie die Mischung etwa 20 Minuten einwirken und spülen Sie sie dann gründlich mit warmem Wasser ab. Trockene und beanspruchte Haut wird sich über die reichhaltige Pflege besonders an kalten Wintertagen freuen! Spröde und rissige Lippen werden mit ein wenig Honig wieder seidenweich!

Rissige Hände freuen sich einmal wöchentlich über eine Portion Honig: Gemischt mit Olivenöl tragen Sie den Honig über Nacht auf und ziehen einen leichten Baumwollhandschuh darüber, damit die Masse einwirken kann. Am nächsten Morgen erwarten Sie zarte und weiche Hände!

Als duftende Haarspülung ist Honig ebenfalls ein Hit: Vermischt mit etwas Wasser und einem kleinen Spritzer Essig lassen sich die Haare nach der Honigspülung besonders leicht kämmen. Strapaziertes und splissiges Haar fühlt sich nach dieser Behandlung besonders wohl.


Werden wir nach einem Bad in Milch und Honig so schön wie Kleopatra? (Bild: Sofia Andreevna / Shutterstock.com)
Werden wir nach einem Bad in Milch und Honig so schön wie Kleopatra? (Bild: Sofia Andreevna / Shutterstock.com)


Werden wir nach einem Bad in Milch und Honig so schön wie Kleopatra? Ja, denn die wertvollen Inhaltsstoffe der Milch sorgen gemeinsam mit der glättenden und durchblutungsfördernden Wirkung des Honigs für eine wunderbar glatte Haut. Während für Kleopatra stets eine riesige Eselherde zur Verfügung stehen musste, um ausreichend Milch für das tägliche Bad zu produzieren, können wir heute zu Badezusätzen mit Milch- und Honiganteilen greifen und uns ganz bequem entspannen!

Sehr wirkungsvoll ist ein Bad, dem Sie Honig und etwas Meersalz zusetzen. Geben Sie nun noch einen bis zwei Liter Vollmilch ins Badewasser, fühlen Sie sich wahrlich ins alte Ägypten zurückversetzt! Die Haut fühlt sich nach dem Bad streichelweich und einfach wunderbar an!

Nicht umsonst wird der Honig seit Jahrtausenden in den vielfältigsten Bereichen eingesetzt – es ist also etwas dran am Mythos vom „flüssigen Gold“. Setzen Sie stets nur auf qualitativ hochwertigen Honig, den Sie idealerweise direkt beim Imker kaufen!

 

Oberstes Bild: © bokan – Shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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