Haar-Shampoo adé – meine „No Poo“-Erfahrungen
Habt ihr schon von dem neuen Beauty-Trend gehört? Durch den Verzicht auf Haar-Shampoo soll man volles und gesundes Haar bekommen! Nicht nur einige Stars machen es mittlerweile, nein, ich habe es auch schon bei einigen Beauty-Bloggern gesehen.
Das wäre doch der Burner, wenn das so klappen würde, oder? Ich meine, wer möchte nicht schönes Haar haben und sich und der Umwelt etwas Gutes tun? Als ich das erste Mal davon gelesen habe, dachte ich mir: Wie, waschen die ihre Haare nicht mehr …?
Nein, es geht nur darum, keine Shampoos mehr zu verwenden. „NO POO“ bedeutet nichts anderes als „NO shamPOO“. Ersetzt wird dieses z. B. durch Lavaerde, Essig, warmes Wasser, Waschkastanien oder Natron. Der Talg (Sebum) auf der Kopfhaut und der Schmutz in den Haaren werden durch warmes Wasser und mechanische Reinigung mit den Händen genauso beseitigt wie mit Shampoos, die Chemikalien wie Sodium Laureth Sulfat und Sodium Lauryl Sulfat enthalten.
Wir ersparen uns damit sogar Mineralöle, Silikone & Co. Diese sind zwar meist gut verträglich, letztlich sind sie aber nur günstige Ersatzstoffe für natürliche Öle. Mineralöle und Silikone setzen sich auf der Haut ab und bilden eine Schicht, die verhindert, dass unsere Haut ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Folgen können z. B. Pickel und Ekzeme sein. Parabene sind Konservierungsmittel, auch auf diese können wir sehr gut verzichten! Denn Parabene sind dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich und stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt durcheinander zu bringen.
Ich habe mich daher auch dafür entschieden, künftig auf Shampoo zu verzichten. Und zwar aus folgenden Gründen: Das richtige Shampoo zu finden, ist für mich einfach unmöglich! Kaufe ich ein Shampoo für schnell fettende Haare, fehlt mir das Volumen. Kaufe ich ein Volumen-Shampoo, werden meine Haare zu trocken. Kaufe ich ein Feuchtigkeitshampoo, fängt meine Kopfhaut an zu spinnen. Richtig zufrieden war ich nur selten, und dann auch meistens nur für eine kurze Zeit. Meine Haare sind recht dünn und platt. Meine Kopfhaut ist schnell irritiert. Es musste sich was ändern!
Was ist dabei nun zu beachten? Bevor man damit loslegt, besorgt man sich am besten eine Alternative. Besonders schonend für die Kopfhaut ist beispielsweise Lavaerde. Diese gibt es in jedem Bio-Markt um die Ecke. Man nimmt einfach ein paar Löffel Lavaerde, löst diese in Wasser auf und schon kann man mit der Haarwäsche beginnen. Doch Vorsicht! Am besten macht man das unter der Dusche. Sonst kann man danach das ganze Bad putzen! Haare nass machen und dann die Flüssigkeit langsam über die Kopfhaut verteilen. Diese dann gut durchmassieren, wenn nötig mit dem Rest die Spitzen reinigen. Danach mit reichlich warmen Wasser ausspülen.
Ich habe mir z. B. eine Trinkflasche gekauft. Darin mische ich mir mein „Shampoo“ und verwende es dann unter der Dusche, natürlich ohne dabei das Wasser laufen zu lassen. Das fühlt sich wirklich ganz anders an als mit den ganzen Chemikalien, die dann auch noch so herrlich schäumen, um uns das Gefühl zu geben, dass wir so richtig sauber werden.
Ich bin nun seit circa drei Wochen dabei, also noch nicht allzu lange. Ich kann aber jetzt schon eine positive Veränderung meiner Kopfhaut feststellen. Sie ist nicht mehr irritiert! Ist das ein Zeichen, dass ich mit der Entscheidung, auf Shampoo zu verzichten, auf dem richtigen Weg bin? Ich glaube schon!
Ich hoffe weiterhin darauf, dass sich die Talgproduktion mit der Zeit selber reguliert. Um diesen Prozess zu unterstützen, versuche ich so selten es eben geht meine Haare zu waschen. Jetzt, wo es so warm ist, fällt mir das auch leicht, da ich meine Haare meist zu einem „Bun“ gebunden habe. Herrlich wäre es, wenn ich die Haare nicht mehr täglich waschen müsste. Alle 3-4 Tage wäre mein Ziel. Vielleicht schaffe ich das, ich halte euch auf dem Laufenden!
Unglaublich ist auch, dass ich jetzt schon viel weniger Haare am Tag verliere. Ich finde keine Haare mehr von mir in der Dusche oder im Handwaschbecken nach dem Kämmen! Sonst war ich immer wieder erschrocken, wie viele Haare man so am Tag verlieren kann und dabei trotzdem immer noch welche auf dem Kopf hat. Ich bin mir also sicher, dass ich auf längere Zeit gesehen wieder dickeres Haar haben werde.
Wichtig ist auch, dass ihr euch eine gute Bürste besorgt. Ich liebe meinen Tangle Teaser, damit bürste ich meine Haare täglich ausgiebig, bevor ich ins Bett gehe. Ich möchte das Haarfett von der Kopfhaut auch bis in die Spitzen verteilen. Somit wirken die Haarspitzen nicht strohig und es schützt gut vor Austrocknung – dies ist besonders wichtig bei langen Haaren. Gute Haargummis wie die „Invisibobble“ – das sind diese geringelten Plastik Haargummis – sind auch hilfreich! Kein Zupfen und keine abbrechenden Haare mehr! Seid ihr bereit für den Selbsttest? Traut Ihr euch? Ich würde gern von euren Erfahrungen lesen.
Oberstes Bild: © Alliance – shutterstock.com