Fitnesstraining kann bei Schizophrenie helfen
VON belmedia Redaktion Fitness
Eine Metastudie der University of Manchester zieht überraschende Schlüsse: Demzufolge verbessert Ausdauer-Fitnesstraining die Hirnfunktion von Patienten, die an Schizophrenie leiden. Gewöhnliches Fitnesstraining kann dabei helfen, Betroffenen den Alltag zu erleichtern. Das Training macht auch den Kopf fitter und hilft so, dass die Patienten im sozialen Leben besser klarkommen.
„Training ab dem frühesten Stadium der Erkrankung könnte die Wahrscheinlichkeit von Langzeit-Behinderung senken und eine vollständige funktionelle Genesung der Patienten begünstigen“, meint Erstautor Joseph Firth.
Deutliche Verbesserung nach zwölf Wochen
Firth hat zehn unabhängige klinische Studien mit insgesamt 385 Schizophrenie-Patienten analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass etwa zwölf Wochen Training die Gehirnfunktion merklich verbessern können. Insbesondere hilft es, die bei Schizophrenen häufig auftretenden Probleme mit dem Gedächtnis und der Aufmerksamkeitsspanne in den Griff zu bekommen. Zudem verstehen Patienten dank des aeroben Trainings soziale Situationen besser, kommen damit also besser zurecht.
Diese Erkenntnis ist Firth zufolge wichtig, da die häufig mit der Erkrankung einhergehenden kognitiven Einschränkungen ein sehr problematischer Aspekt der Schizophrenie sind. „Derzeitige Medikamente für Schizophrenie behandeln die kognitiven Defizite der Störung nicht“, betont der Wissenschaftler. Die aktuelle Analyse hat auch ergeben, dass eine Kombination von Training beispielsweise auf Laufband oder Fitness-Rad mit Medikamentation den Patienten mehr bringt als Pillen allein.
Hilfe bei kognitiven Einschränkungen
Während akute Schizophrenie von Halluzinationen und Wahnvorstellungen geprägt ist, die meist mit Medikamenten zu behandeln sind, verfolgen die kognitiven Einschränkungen Patienten auch abseits der Akutphasen. „Wir suchen neue Ansätze, diesen Aspekt der Krankheit zu behandeln“, meint Firth. Die aktuelle in „Schizophrenia Bulletin“ erschienene Analyse ist ihm zufolge der erste wirklich grössere Beleg dafür, dass Fitnesstraining die gesuchte Lösung sein könnte.
Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Daxiao Productions – shutterstock.com
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