Feucht oder trocken: Welches Toilettenpapier ist besser?
In fröhlich-bunten Verpackungen leuchten uns aus den Regalen der Supermärkte Feuchttücher und feuchte Toilettenpapiere entgegen. Es gibt Superpackungen für die ganze Familie, Minipacks für die Handtasche, geruchsneutrale und leicht parfümierte Sorten. Darüber hinaus sind oft noch irgendwelche Pflegesubstanzen enthalten.
Obwohl feuchtes Toilettenpapier sicherlich besser reinigt als trockenes, ist es leider nicht vorbehaltlos zu empfehlen. Warum? Lesen Sie die Auffassung eines Experten:
Verzicht ist am besten
Ja! Sie haben richtig gelesen. Dermatologen sind der Meinung, dass es am gesündesten ist, vollständig auf Toilettenpapier zu verzichten. Im Bereich des Afters ist die Haut nämlich besonders dünn und empfindlich. Die beste und schonendste Reinigungswirkung an dieser Stelle erzielt Wasser. Wer also in seinem Badezimmer mit Sauna und Regendusche zusätzlich ein Bidet einbaut, schafft die besten Voraussetzungen für eine sanfte und gleichzeitig gründliche Reinigung.
Feucht versus trocken
Grundsätzlich reinigt feuchtes Toilettenpapier besser als trockenes. Eine 100%ige Sauberkeit lässt sich allerdings auch damit nicht erreichen. Trotzdem: Trockenes Toilettenpapier reizt infolge der Reibung die Haut, sodass sie wund werden kann. Also: Wenn schon trocken, dann bitte zu einer sehr weichen Sorte greifen!
Darüber hinaus empfiehlt es sich, das normale, möglichst mehrlagige Toilettenpapier unter dem Wasserhahn ein wenig anzufeuchten. Allerdings ist es dann wichtig, den Po und vor allem die Afterregion zum Abschluss vorsichtig und gründlich wieder trocken zu tupfen. Schliesslich vermehren sich in feuchten Hautfalten Keime und Bakterien sehr schnell. Unter Umständen entsteht ein unangenehmer Juckreiz.
Besser keine Feuchttücher
Von Feuchttüchern raten Hautärzte ab. Sie enthalten jede Menge Zusatzstoffe, die die Haut reizen. Hierzu zählen neben vielen anderen Zusatzstoffen vor allem die Duftstoffe! In der Schweiz gehört die Duftstoffallergie zu den am häufigsten auftretenden Allergiearten. Dabei ist es möglich, dass die Feuchttücher zunächst über einen langen Zeitraum hinweg sehr gut vertragen werden. Irgendwann merkt der Konsument jedoch, dass etwas nicht stimmt. Spätestens wenn es im Afterbereich zu häufigerem Juckreiz kommt, wenn die Haut beginnt zu schuppen oder wenn auf dem Toilettenpapier Blutspuren zu erkennen sind, sollte man kein feuchtes Toilettenpapier mehr verwenden. Viele Nutzer bekommen auch ein sogenanntes Perianalekzem, welches häufig mit Hämorrhoiden verwechselt wird. Sobald sie die Feuchttücher weglassen, verschwinden auch die Beschwerden.
Seife ist tabu
Für die empfindliche Region sind die in Seifen enthaltenen Tenside und Duftstoffe viel zu aggressiv. Besser sind pH-neutrale Duschgele oder Waschsyndets. Und wie so oft im Leben gilt: Allzu viel ist ungesund! Sie sollten es mit der Analhygiene nicht übertreiben und dazu entweder normales, mit Wasser angefeuchtetes Toilettenpapier oder, besser, ein Bidet benutzen.
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