Fast Fashion und ihre Auswirkungen auf die Umwelt
Agentur belmedia GmbH Mode News
Fast Fashion ist ein bedenklicher Modetrend. Der Begriff beschreibt Kleidungsstücke, die sehr schnell und preisgünstig produziert werden. Das hat den Vorteil, dass die Kunden die Kleidung zu einem erschwinglichen Preis kaufen können.
Vielfach handelt es sich aber um Kleidungsstücke von minderwertiger Material- und Fertigungsqualität, so dass sie nicht lange halten und bald wieder nachgekauft werden müssen.
Ausserdem erfolgt die Herstellung oft in der Dritten Welt zu schlechten Umwelt- und Arbeitsbedingungen. Fast Fashion ermutigt zum übermässigen Konsum und produziert gigantische Abfallmengen. Daher ist dieser Modetrend aus ökologischen Gründen problematisch. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Fast Fashion und ihre Auswirkungen.
Die Ökobilanz der Modeindustrie
Die Global Fashion Agenda (GFA) hat an Hand des globalen Modekonsums ermittelt, dass die Modeindustrie 2.791 Milliarden Tonnen Kohlendioxid bis 2030 ausstossen wird. Selbst wenn die geltenden Richtlinien eingehalten werden, werden laut einer UN-Untersuchung bis 2030 Treibhausgasemissionen bis zu 59 Gigatonnen entstehen. Fast Fashion hat also nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Klimawandel dramatische Folgen. Es fällt nicht leicht, die Situation in den Herstellerländern unmittelbar zu ändern, da dort wirksame gesetzliche Regelungen und Kontrollen fehlen. Deshalb wird von Umweltschützern empfohlen, auf das Konsumentenverhalten einzuwirken. Entsprechende Klima- und Umweltlabels sollen dabei helfen, nachhaltige Entscheidungen beim Einkauf zu treffen.
Ressourcen schonen mit veränderter Produktion und verändertem Konsum
Patsy Perry, Dozent für Modemarketing an der Universität von Manchester, rät, Kleidung nachhaltiger zu produzieren. Eine verbesserte Material- und Fertigungsqualität würde Ressourcen schonen und die Anzahl neu gekaufter Kleidungsstücke vermindern. So liesse sich auch bei einer wachsenden Weltbevölkerung der Kleidungsverbrauch eindämmen. Perry ist aber auch der Ansicht, dass für die Erreichung dieses Ziel freiwillige Vorgaben nicht ausreichen.
Die Politik müsse gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um eine nachhaltige Produktion zu fördern. Anreize und Steuerungsmechanismen erkennt Perry in der Verbraucherwerbung. Dort müssten Qualität und Langlebigkeit anstatt der Preis im Vordergrund stehen. Schädlich sei zudem die Tendenz, in immer kürzeren Abständen neue Modetrends und Kollektionen auf den Markt zu bringen. Ökologisch verantwortbare Mode werde hingegen zu wenig beworben, obwohl dafür in vielen Ländern ein Markt vorhanden sei.
Was tun, um die Auswirkungen von Fast Fashion zu reduzieren
Integratives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das hohe Standards in Sachen Klima, Umwelt und Arbeitsbedingungen erfüllt, wird schon seit langem von der UN als Ziel ausgegeben. Ein Fortschritt auf diesem Weg wäre die Eindämmung von Fast Fashion. Hier müsste laut dem Artikel „Wasted Wardrobes“ aber nicht nur das Konsumentenverhalten geändert werden. Problematische Geschäftsmodelle, die grosse Mengen an Kleidung unter schlechten Umwelt- und Arbeitsbedingungen in der Dritten Welt produzieren, müssten stärker auf internationaler Ebene reguliert werden. Schliesslich wächst der Bedarf an günstiger Kleidung.
In Zukunft wird es darum gehen, diesen Bedarf mit nachhaltigen Produktionsmethoden zu decken. Konsumenten wird hingegen empfohlen, billige Neukleidung zu meiden. Die Auswirkungen von Fast Fashion lassen sich zum Beispiel durch Second Hand Shoppen vermindern. Zudem lohnt es sich, alte Kleidung zu flicken, anstatt bei kleinsten Defekten neue zu kaufen. Darüber hinaus sollten Konsumenten beim Kleidungskauf auf Öko- und Klimasiegel achten und ökologisch verantwortliche Marken bevorzugen.
Titelbild: humphery – shutterstock.com