Ein Kuss ist immer noch ein Kuss: Ab heute küssen wir uns schön!
Küssen macht Spass. Während viele Menschen oft und gerne freundschaftliche Küsschen verteilen, gilt die innigere Kuss-Variante unter Liebenden als erster sinnlicher Körperkontakt. So verrät er laut Wissenschaft der Nase des Partners unter anderem, ob die Genetik des Auserwählten zur eigenen passt.
Doch eine rein genetische oder evolutionäre Betrachtung wird dem Küssen einfach nicht gerecht. Auf die Frage, woher das reizvolle Ritual des Küssens überhaupt stamme, geben Wissenschaftler genauso spekulative wie absurde Antworten: Einige leiten den menschlichen Schmatzer vom tierischen Schnüffeln ab, andere vertreten die These von der im Tierreich üblichen „Mund-zu-Mund-Fütterung“. Man könnte meinen, die Damen und Herren Forscher hätten noch nie geküsst.
Doch um Wissenschaft soll es hier nicht gehen, sondern darum wie das Küssen noch schöner werden kann. An dieser Stelle der wohl banalste aller guten Kuss-Tipps: bitte keinen Mundgeruch! Nichts ist abstossender, als einen Menschen mit schlechtem Atem mit den Lippen zu liebkosen.
Sanfte, sinnliche Lippen
Sie sind das Wichtigste am Kuss: sanfte, gepflegte Lippen. Auf ihnen befinden sich viele Nervenenden, weshalb sie extrem empfindlich sind. Hand auf Herz: Wer küsst schon gerne zwei raue, spröde Stücke Schleifpapier? Regelmässige Lippenpflege ist demnach die beste Basis für einen schönen Kuss.
Achtung! Frauen sollten es nicht übertreiben! Es gibt viele Männer, die von zu dick aufgetragenem Lippenstift oder von mit Balsam zugekleisterten Lippen schnell genervt sind. Zudem lenken diese Kosmetikprodukte vom natürlichen „Eigengeruch“ der Partnerin ab.
Das richtige Timing
Umfragen zufolge gehen es die meisten Schweizer am liebsten schön langsam an. Im Gegensatz zu Michael Basting, der sich 2009 mit 111 Frauen pro Minute ins Guinnessbuch der Rekorde küsste.
Jedoch bitteschön auch nicht zu langsam! Und vor allem nicht langweilig! Am besten nach dem Motto: „Fest umarmen und gerade so lange küssen, dass es einen Tick zu wenig erscheint.“ Das erhält die Spannung, den Spass und das Verlangen nach dem nächsten Kuss permanent aufrecht.
Küsse verwöhnen den Körper und streicheln die Seele
Wer seinen Partner von Zeit zu Zeit fragt, ob er lieber so geküsst werden möchte oder ob es anders vielleicht noch schöner wäre, kann viele Beziehungs-Pluspunkte sammeln.
Doch egal welche Vorlieben das Paar hat: Küssen ist für den gesamten Körper ein wahrer Energieschub. Studien zufolge steigt der Blutdruck auf bis zu 180, die Körpertemperatur steigt, der Puls verdoppelt sich, der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und der Kreislauf wird angekurbelt. Österreichische Wissenschaftler fanden heraus, dass der Mensch während eines zehn Minuten andauernden innigen Küssens genauso viele Kalorien verbrennen kann wie auf einer Joggingstrecke von 100 Metern. Gibt es einen schöneren „Sport“ oder eine angenehmere „Diät“? Wohl kaum!
Darüber hinaus macht Küssen nachweislich glücklich. Es werden grosse Mengen der Glückshormone Endorphin und Serotonin ausgeschüttet, während sich das Stresshormon Kortisol diskret zurückhält.
Neben der erhöhten Muskelaktivität im Gesicht sowie am Hals wird auch die Haut stärker durchblutet. Der Teint strahlt, die Haut strafft sich, das allgemeine Faltenrisiko sinkt. Forschungen ergaben, dass sich Vielküsser im Vergleich zu Kussmuffeln sogar über eine längere Lebenserwartung von durchschnittlich bis zu drei Jahren freuen können!
Geheimtipp: der Handkuss!
Er wirkt auch heute noch bei den meisten Ladys überraschend gut. Männer, die Ihre Partnerin mit einem Handkuss verzaubern möchten, sollten feinfühlig bei den Fingerspitzen beginnen und sich sanft zu den Fingerknöcheln voranküssen. Der Höhepunkt eines sinnlichen Handkusses gipfelt nach oben kommend, direkt auf einem Finger. Wenn es der Mann dabei noch schafft, seiner Angebeteten vielversprechend in die Augen zu schauen, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr gute Chancen, mit seinen Lippen bald ganz woanders sein zu dürfen.
Ein Hoch auf die Gesundheit! Heute schon geküsst?
Der 6. Juli ist der internationale Tag des Kusses. Experten zufolge gibt es rund 50 verschiedene Arten, sich zu küssen. Worauf also warten? Jeder Tag im Jahr ist perfekt geeignet, um seinem Gegenüber zu zeigen, wie sehr man ihn bzw. sie liebt und wertschätzt.
Während eines Kusses werden jede Menge Bakterien ausgetauscht. Das ist einer Schluckimpfung gar nicht so unähnlich. Die Abwehrzellen im Blut werden mobilisiert, um sich gegen fremde Keime zu schützen. Das stärkt wiederum das Immunsystem. Kurz: Küsse bringen das körpereigene Abwehrsystem mächtig in Schwung.
Antimikrobielle Enzyme im Speichel sollen in der Lage sein, die Zähne vor Karies und das Zahnfleisch vor Parodontose zu schützen. Diese Behauptung steht, wissenschaftlich gesehen, allerdings noch auf recht wackeligen Füssen, sodass selbst leidenschaftliche Meisterküsser auf regelmässiges Zähneputzen keinesfalls verzichten sollten.
Oberstes Bild: Küssen macht schön und ist gesund. (© luminaimages / Shutterstock.com)