Dresscode Casual – optimale Kleidung bei geschäftlichen Anlässen

Bei geschäftlichen Anlässen stellt sich häufig die Frage, welche Kleidung man tragen sollte. Besonders der Dresscode Casual stellt ein Problem dar – was sollte man besser vermeiden und wie kann eine legere Freizeitkleidung aussehen?

Wir geben einen Überblick über den Dresscode Casual und zeigen Ihnen, welche Kleidungsstücke Sie beim Treffen mit dem Chef am besten im Schrank lassen. Zudem erwarten Sie einige Hintergründe zu historischen Kleiderordnungen und zur Entstehung der Dresscodes.

Die Kleiderordnung für tagsüber

Tagsüber gibt es verschiedene Dresscodes für den Alltag im Büro, das Treffen mit Kunden oder private Einladungen. Auch wenn „casual“ übersetzt eigentlich lässig oder zwanglos bedeutet, heisst das nicht, dass Sie in Shorts und Flipflops im Office oder auf dem 90. Geburtstag der Grossmutter erscheinen sollten.

Der Dresscode Casual für die Männer

Mit Dresscode Casual ist elegante Freizeitkleidung gemeint. Herren wählen eine Hose mit passendem Jackett und tragen darunter ein Hemd oder Polohemd. Bei diesem Look kann die Krawatte auf jeden Fall zu Hause bleiben. Ein Jackett ist nicht unbedingt nötig, stattdessen reicht auch ein eleganter Pulli. In den USA kann der Dresscode Casual insbesondere an der Westküste bedeuten, dass Jeans und T-Shirt durchaus okay sind. Dunkel gefärbte Jeans machen sich deutlich besser als verwaschene Modelle.


Jeans und T-Shirt sind beim Dresscode Casual durchaus okay. (Bild: Sedlacek – shutterstock.com)

Der Dresscode Casual für die Frauen

Damen kleiden sich dem Dresscode Casual entsprechend mit einer Stoffhose oder einem Rock mit passendem T-Shirt und einem Blazer darüber. Wichtig ist, dass die Kleidungsstücke sehr gepflegt aussehen und farblich aufeinander abgestimmt sind. Kombinieren Sie ein dezentes Oberteil zu Rock, Hose oder einer eleganten Jeans. Im Sommer darf es auch gern etwas bunter sein, übertreiben sollten Sie jedoch nicht.


Damen kombinieren ein dezentes Oberteil zu Rock, Hose oder einer eleganten Jeans. (Bild: Halfpoint – shutterstock.com)

Der Dresscode Casual im Job

Ist im Business der Dresscode Casual angesagt, heisst das für Herren, dass eine Stoff- oder Flanellhose mit einem schicken Hemd kombiniert in Ordnung ist. Treiben Sie es bei der Wahl des Hemdes ruhig ein wenig bunter, das wild gemusterte Hawaiihemd sollte jedoch auf jeden Fall daheim bleiben. Bei den Schuhen müssen es nicht die schwarzen Anzugschuhe sein, auch Slipper sind zum Business Casual Look eine gute Wahl.


Eine Stoff- oder Flanellhose kombiniert mit einem schicken Hemd ist eine gute Wahl, wenn Dresscode Casual angesagt ist. (Bild: g-stockstudio – shutterstock.com)

Damen entscheiden sich beim Dresscode Casual im Office für einen Rock oder eine Stoffhose, die sie mit einem passenden Oberteil kombinieren. Auch ein Pullover, eine Baumwollhose Sie können ruhig elegante Sandalen oder Peeptoes tragen, allzu legere Modelle bleiben jedoch besser im Schuhschrank.

Grundsätzlich kommt es beim Business Casual Dresscode auf die Position um Unternehmen an. Während sich Angestellte etwas legerer kleiden, sollten Führungskräfte Wert auf einen angemessenen Dresscode legen und eleganter auftreten. Damen wählen hochwertige Oberteile aus Seide oder Kaschmir, während die Herren aus der Führungsetage statt Pullover lieber ein Jackett tragen.


Ein Kleid passt sehr gut zum Business Casual Look. (Bild: l i g h t p o e t – shutterstock.com)

Business formal – die elegante Version

Im Gegensatz zum Dresscode Casual geht es bei der Kleiderordnung Business formal gehobener zu. Hier ist ein Anzug für Herren Pflicht. Sie können mit einem Hemd und einer passenden Krawatte durchaus etwas Farbe ins Spiel bringen. Stimmen Sie Ihre Kleidung auf die Farbe Ihres Anzugs ab. Haben Sie sich für ein dezent gemustertes Hemd entschieden, sollte die Krawatte lieber einfarbig sein – ein gemustertes Kleidungsstück ist ausreichend. Schlichte Anzugschuhe gehören zu diesem Look dazu, Manschettenknöpfe müssen nicht unbedingt angelegt werden.

Damen entscheiden sich beim formellen Business Look für ein elegantes Kostüm oder einen Hosenanzug. Bei den Mustern gelten die gleichen Regeln wie für Herren. Gedecktere Farben sind eine gute Wahl. Ausserdem sollten die Röcke nicht zu kurz sein und mindestens bis zum Knie gehen. Zudem sollten Sie auf allzu hohe Absätze verzichten, hier ist ein gutes Mittelmass gefragt.


Kleiderordnung Business formal: Hier ist ein Anzug für Herren Pflicht, und Damen entscheiden sich für ein elegantes Kostüm oder einen Hosenanzug. (Bild: Pressmaster – shutterstock.com)

Casual Friday

Der Casual Friday ist in den 50er-Jahren in den USA entstanden. In Unternehmen, in denen ein recht strenger Dresscode galt, wie Banken oder andere grosse Firmen, konnten die Angestellten an Freitagen legerer gekleidet erscheinen. Damit sollte sich die Belegschaft auf das kommende Wochenende einstimmen. Doch auch hier bleiben Shorts und Jogginghose lieber zu Hause.

Gibt es in Ihrem Unternehmen einen Casual Friday, sollten Sie sich an diesen Tagen für den Dresscode Casual entscheiden, mit dem Sie sicher richtig liegen. Wichtig ist, stets ordentlich und gepflegt aufzutreten. Auch wenn es sich um eine legere Kleidervorschrift handelt, tragen Sie die löchrigen Jeans besser in Ihrer Freizeit. Damen zeigen am Casual Friday nicht mehr Haut als sonst und verzichten auf tief ausgeschnittene Kleidung oder lockere Tops.


Am Casual Friday können die Angestellten legerer gekleidet erscheinen. (Bild: Monkey Business Images – shutterstock.com)

Dresscode Casual elegant

Häufig ist vom Dresscode Casual elegant die Rede. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus der eher legeren Businesskleidung, die Sie tagsüber im Büro tragen, und eleganterer Abendkleidung. Besonders bei Abendveranstaltungen mit dienstlichem Hintergrund oder formellen Business-Treffen ist Casual elegant eine gute Wahl. Entscheiden Sie sich für einen eleganten Anzug, eine Krawatte müssen Sie nicht unbedingt tragen. Damen wählen ein schickes Kostüm oder ein Cocktailkleid und machen mit einem aufwendigeren Make-up eine gute Figur. Achten Sie immer auf den Anlass, dann machen Sie bei Ihrem Outfit garantiert nichts falsch!

Für den Abend: die richtige Kleiderordnung

Abends ist in der Regel elegantere Kleidung als tagsüber gefragt. Wenn Sie direkt von der Arbeit zu einer Einladung gehen, lässt sich das Bürooutfit oftmals mit wenigen Handgriffen abwandeln und wird so veranstaltungstauglich. Herren wechseln einfach das Hemd, das gern eine Spur eleganter ausfallen darf als tagsüber, und tragen eventuell eine passende Krawatte. Damen verschönern Ihr Outfit mit einem Seidenschal, eleganteren Schuhen oder legen etwas mehr Schmuck an.


Damen können Ihr Outfit mit einem Schal verschönern. (Bild: wrangler – shutterstock.com)

Smart Casual

Bei Veranstaltungen, die direkt nach der Arbeit beginnen, gilt oft der Dresscode Smart Casual. Sie kleiden sich bei dieser Kleiderordnung zwar recht leger, achten aber darauf, elegant und gepflegt aufzutreten. Während Brauntöne bei Hosen oder Röcken tagsüber okay sind, sollten Sie abends besser auf diese Farben verzichten und sich eher für Schwarz, Grau oder Blau entscheiden. Dazu kombinieren Sie farbige, eher elegante Oberteile.

Damen tragen statt einer Bluse ein schickes Top oder ein stylisches T-Shirt. Shirts mit dünnen Spaghetti-Trägern sind keine gute Wahl. Herren können sich statt eines Jacketts einen Pullover um die Schultern legen. Oftmals wird diese Kleiderordnung, die dem Casual elegant sehr ähnlich ist, auch mit „come as you are“ beschrieben.



Das richtige Schuhwerk

Schmale und elegante Lederschuhe sind im Business immer eine gute Wahl. Damen entscheiden sich für Pumps, die jedoch nicht zu hoch sein sollten, oder einen eher flachen Ballerina. Wichtig ist, dass Sie gut und sicher auf Ihren Schuhen unterwegs sind. Gerade bei Dresscode Casual sind Slipper oder Loafer eine gute Wahl. Wenn Sie Sneaker tragen wollen, entscheiden Sie sich für ein recht dezentes Modell in gedeckten Farben. Bunt gemusterte oder weisse Modelle, die eher nach Tennisplatz aussehen, sind keine gute Idee.

Bei den Socken sind weisse Tennissocken ein absolutes No-Go. In der Regel sollten Socken eine Nuance dunkler als die Kleidung gewählt werden. Auch an heissen Tagen sollten Herren immer Socken tragen. Sandalen oder andere offene Schuhe sind bei Herren ein absolutes No-Go.


Schmale und elegante Lederschuhe sind im Business immer eine gute Wahl. (Bild: HadK – shutterstock.com)

Richtig gekleidet in den Ferien

Nicht nur im Beruf und bei privaten Veranstaltungen bereitet uns der Dresscode manchmal Kopfzerbrechen. In den Ferien stellt sich ebenfalls häufig die Frage nach dem passenden Outfit. Besonders bei Kreuzfahrten oder in gehobenen Fünf-Sterne-Hotels legt man Wert auf die richtige Kleidung. Während Sie auf einem Clubschiff mit vielen jungen Leuten mit dem Dresscode Casual tagsüber und abends sehr gut beraten sind, wird auf einem Kreuzfahrtschiff der gehobenen Kategorie mehr erwartet. Hier sollten Sie zum Abendessen oder zu einem besonderen Dinner sogar einen Smoking oder ein Abendkleid im Gepäck haben. Tagsüber ist eine legere Casual-Variante auf diesen Schiffen eine gute Wahl.

Wenn Sie eine Kreuzfahrt planen und unsicher sind, was ins Gepäck gehört, können Sie sich bei der Reederei informieren. In der Regel bekommen Sie hier Empfehlungen, was Sie am besten einpacken sollten. Einen ersten Anhaltspunkt kann Ihnen zudem der Preis der Kreuzfahrt geben – je teurer, desto formeller und luxuriöser geht es zu.

Planen Sie Ihre Ferien in einem Luxushotel, sollten Sie gerade für die Abendessen Anzug, Abendkleid oder Cocktailkleidung im Koffer haben. Oftmals geben die Websites der Hotelbetreiber Auskunft über die Kleidervorschriften. Und selbst wenn es sich um kein Fünf-Sterne-Hotel handelt: Flipflops und Shorts sind zum Dinner in den meisten Hotels nicht erwünscht, auch wenn es noch so bequem sein mag!


Für die Ferien in einem Luxushotel sollten Sie für die Abendessen Anzug und Abendkleid im Koffer haben. (Bild: Viorel Sima – shutterstock.com)

Die richtige Wahl treffen

Haben Sie eine Einladung erhalten, bei der zwanglose Kleidung gefragt ist, sollten Sie den Begriff „casual“ nicht zu wörtlich nehmen. Zur Gartenparty beim Chef tragen Sie idealerweise keine wild bedruckten Shorts zu gestreiftem Hemd, sondern stellen Ihre Kleidung sorgfältig zusammen. Wenn Sie nicht sicher sind, entscheiden Sie sich immer für die elegantere Variante, ein Kleidungsstück ablegen können Sie immer. Nehmen Sie im Zweifel also lieber das Jackett oder den Blazer mit und legen Sie die Kleidungsstücke ab, wenn Sie sich ein Bild von der Situation gemacht haben. Wichtig ist, dass bedruckte T-Shirts oder Logo-Shirts oder sehr lässige bunte Sneaker bei etwas offizielleren Anlässen nichts verloren haben.

Noch ein Wort zu den allseits beliebten Jeans: Abhängig vom Anlass ist gegen eine dunkle, sorgfältig gebügelte und gut sitzende Jeans nichts einzuwenden. Gerade wenn Sie die Hose mit einem eleganten Oberteil kombinieren, machen Sie sicher eine gute Figur. In Kombination mit einem weissen Hemd oder einer Bluse und einem Blazer oder Jackett sieht eine dunkle Jeans einfach topp aus. Zu hell gefärbte Hosen mit Auswaschungen oder Löchern, wie sie derzeit in Mode sind, gehören keinesfalls zum Dresscode Casual. Auch die Jeansvarianten mit extrem tief sitzenden Bund sollten Sie lieber in Ihrer Freizeit tragen.

Für den Abend gibt es weitere elegante Dresscodes wie Black Tie, White Tie, Cocktail oder Cut, die jedoch nicht zum eher legeren Casual-Stil passen.


Auch zu den informellen Anlässen stellen Sie Ihre Kleidung lieber sorgfältig zusammen. (Bild: indira’s work – shutterstock.com)

Die Kleiderordnungen und ihre Hintergründe

In früheren Zeiten gab es bei der Kleiderordnung strenge Regeln. Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein galten in Europa feste Dresscodes für die einzelnen Stände. In einzelnen Verfügungen und Erlassen wurde genau definiert, wer welche Kleidung tragen durfte. Dabei ging es vor allem darum, die Unterschiede der einzelnen Stände sichtbar zu machen und damit die Hierarchien zu erhalten. Randgruppen wie Juden, Spielleute oder Prostituierte sollten durch das Tragen bestimmter Kleidung kenntlich gemacht werden. Zudem wollte man mit den Vorschriften verhindern, dass zu viele Luxusgüter aus dem Ausland importiert wurden. Hochwertige Stoffe wie Seide wurden damals häufig im Ausland eingekauft, die Kaufkraft wanderte also aus dem eigenen Land ab. Durch entsprechende Kleidervorschriften sollte der Handel eingeschränkt werden.

Üblicherweise legten Landesherren, Reichstage oder Stadträte die Dresscodes fest. Karl der Grosse erliess im Jahr 808 eine Vorschrift, die besagte, dass für die Kittel der Bauern nicht mehr als sechs Ellen groben Wollstoffs verwendet werden dürften. Auch für die anderen Stände definierte er im sogenannten „Aufwandsgesetz“ die maximale Kostenhöhe für Kleidung.

Im Laufe der Zeit gab es in Europa unzählige Kleidervorschriften, jedes Land hatte seine eigenen Gesetze und Regeln. Im 14. Jahrhundert gab es unzählige Vorschriften, da besonders das Bürgertum zunehmend feinere Kleidung wählte, die nach Ansicht der Obrigkeit nicht ihrem Stand entsprach. Das führte zu immer mehr Verordnungen und Erlassen. Dabei ging es in der Regel nicht um das genaue Aussehen der Kleidung, sondern vielmehr um die verwendeten Stoffe. Das Tragen von kostbaren Pelzen wie Zobel und Hermelin war ausschliesslich Fürsten und Herrschern vorbehalten.

Die Französische Revolution bereitete dem Ständedenken ein Ende, die wohlhabenden Bürger liessen sich bei der Wahl ihrer Kleider nicht mehr einschränken. Um 1800 entstanden in Europa viele neue Kleidungsstile, und das Konsumverhalten der Menschen änderte sich deutlich.



Fazit

Der Dresscode Casual ist ein legerer Freizeitlook, bei dem dennoch ein gepflegtes Erscheinungsbild gefragt ist. Auch wenn es heute glücklicherweise die mittelalterlichen Kleiderordnungen nicht mehr gibt, fühlen wir uns sicherer, wenn wir korrekt gekleidet auftreten. Denken Sie daran: Kleiden Sie sich lieber etwas eleganter und legen Sie im Zweifel ein Kleidungsstück ab. Achten Sie bei privaten Einladungen auf den Text in der Einladungskarte oder fragen Sie einfach beim Gastgeber nach.

 

Oberstes Bild: © Sergey Nivens – shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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