DIY-Hautpflege-Produkte: Cremes und Lotionen selbst herstellen

Täglich werden wir mit Werbung konfrontiert, die uns eine schöne, straffe, makellose und möglichst faltenfreie Haut verspricht. Ansprechend verpackt und meist noch gut riechend, stehen die Produkte in den Regalen und überbieten sich mit ihren angeblichen Wirkungen. Falten? Cellulite? Altersflecken? Für alles gibt es Abhilfe, und die hat ihren Preis. Die Kosmetikindustrie bekommt aber eine starke Konkurrenz.

Duftend, wunderschön präsentiert, Hunderte Jahre getestet und kostenlos, bietet uns die Natur all das, was wir für die tägliche Pflege brauchen. Nur wenige Anschaffungen sind nötig, um unsere Hautpflege-Produkte selbst herstellen zu können. Darüber informierte ich euch im ersten Teil dieser Serie. Im zweiten Teil stellte ich einige der beliebtesten Kräuter und Blüten vor. Wie bereits im dritten Teil, in dem es um Haarpflege ging, trifft auch bei Peelings, Cremes und Lotionen zu: Ihr müsst euch nicht strikt an meine Rezepte halten, dürft selbstverständlich die Zutaten auf eure Bedürfnisse abstimmen und experimentieren.

Ich stelle euch wiederum ausschliesslich Produkte vor, die ich selbst oder meine Kolleginnen testeten und wirklich empfehlen können. Bitte bereitet jene aber nicht auf Vorrat zu und verwendet kleine Dosen und Gläser, denn natürliche Pflege ist, bis auf wenige Ausnahmen, nicht wochenlang haltbar.

Reinigungsprodukte: Peelings und Cremes für eine porentief reine Haut

Zum Abschminken, auch von wasserfestem Make-up, eignet sich eine ganz einfach herzustellende Salbe:

  • 5 g Bienenwachs, am besten Bioqualität, im Wasserbad schmelzen lassen,
  • 100 ml Öl, wir verwendeten Weizenkeimöl, unterrühren und so lange erwärmen, bis sich eine gleichmässige Creme ergibt,
  • und wenige Tropfen eines ätherischen Öls nach eurer Wahl in die abgekühlte Salbe rühren. Schon fertig!

Natürliches Gesichtswasser ist eine Wohltat nach dem Abschminken. Für jeden Hauttyp ist ein Kraut gewachsen, und eure Gesichtshaut wird dankbar um diese Extraportion Pflege sein! Sie ist rasch gemacht und hält sich im Kühlschrank etwa vier Tage.

  • Für das Gesichtswasser werden 1 Teelöffel getrocknete oder 2 Teelöffel frische Blüten oder Kräuter mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Nach einer Viertelstunde giesst ihr es durch ein feines Sieb ab und füllt es in eine dunkle Glasflasche.

Kamille oder Lavendel sind ideal für trockene Haut, für fettige eignet sich Rosmarin. Die Blüten der Ringelblumen pflegen reifere Haut und Rotklee hilft gegen Unreinheiten und Akne.


Lavendel eignet sich ideal für trockene Haut. (Bild: © Kotkoa – shutterstock.com)

Eine meiner Freundinnen schwört auf ihre selbst gemachten Gesichtscremes. Sie hat eine wunderschöne Haut; ob sie diese allein ihren Naturprodukten verdankt, weiss ich nicht. Aber eine grosse Rolle spielen diese bestimmt. Leider schreibt sie nicht gerne, dabei hätte sie eine ganze Liste wirksamer Rezepte. Meine Lieblingscreme schreibe ich für euch auf:

Ringelblumen-Creme – glättet die Haut und hilft gegen Unreinheiten

  • Zuerst übergiesst ihr 250 g frische Ringelblumenblüten mit einem Viertelliter Weingeist und lasst beides eine Woche durchziehen. Ideal ist es, wenn ihr das Glas an die Sonne stellen könnt. Mehrmals täglich schüttelt ihr es und seiht die Tinktur nach 7 Tagen ab.
  • 15 g Bienenwachs schmelzt ihr in einem Viertelliter erhitztem Weizenkeimöl und rührt langsam die Ringelblumen-Tinktur unter. Gut durchgerührt und noch warm, wird die Creme schliesslich in ein Schraubglas gefüllt.

Da ich so begeistert von den Ringelblumen bin, verrate ich euch gleich noch mein Rezept für eine Ringelblumen-Bananen-Maske. Sie sorgt für eine grosse Portion Feuchtigkeit, lässt die Haut sofort erholt aussehen und ist auch ideal bei irritierter Haut und Entzündungen:

  • 1 reife Banane verrührt ihr mit 1 Eigelb und 2 Teelöffeln Ringelblumenöl zu einem Brei.
  • Dieser muss sofort verwendet werden: Er wird dick auf die zuvor gereinigte Haut aufgetragen und nach einer Viertelstunde mit kühlem Wasser abgewaschen.

Wenn ihr anschliessend die Ringelblumen-Creme auftragt, wird eure Haut strahlen!


Ringelblumen-Creme glättet die Haut und hilft gegen Unreinheiten. (Bild: petratrollgrafik -Shutterstock.com)

Körperpeelings sorgen für eine samtweiche Haut, fördern die Durchblutung und geben der Haut eine gesunde Ausstrahlung. Salzpeeling ist ruck, zuck hergestellt:

  • Etwa 2 Esslöffel Meersalz (ich verwende Salz aus dem Toten Meer) vermischt ihr mit im Mörser zerstossenen oder gemahlenen Kräutern oder Blüten. Die könnt ihr immer wieder neu kombinieren und auf die Bedürfnisse eurer Haut abstimmen.
  • Mit 2 Esslöffeln Öl (z. B. Mandelöl, Kokosöl oder Olivenöl) und ein paar Tropfen eines zu den gewählten Kräutern passenden ätherischen Öls werden Salz und Pflanzen zu einer Paste vermischt und schon ist ein natürliches, angenehmes und wirksames Peeling fertig.

Ein sanfteres Peeling, ideal für empfindliche Haut, stellt ihr aus Ringelblumen und Hafer her:

  • 50 g Haferflocken, 25 g Kleie und 20 g Ringelblumenblüten füllt ihr in ein kleines Stoffsäckli und bindet dieses fest zu.
  • Während des Badens oder Duschens wird es ins Wasser getaucht und anschliessend reibt ihr den ganzen Körper, besonders raue und empfindliche Stellen, damit ab.
  • Die Haut anschliessend nicht mehr abduschen.

Ihr sucht eine straffende Lotion? Dann ist Schachtelhalm eine gute Wahl:

  • Etwa 3 Handvoll frischer Sprossen des Schachtelhalms übergiesst ihr mit
  • einem halben Liter kochendem, destilliertem Wasser und lasst dieses in einem geschlossenen Topf eine Viertelstunde leicht köcheln.
  • Danach giesst ihr es durch ein feines Sieb ab.
  • In das abgekühlte Schachtelhalmwasser gebt ihr 50 ml Apfelessig und rührt 10 g Bio-Honig unter, bis er sich vollständig aufgelöst hat.

Die Lotion eignet sich für Gesicht und Körper und sollte in dunklen Flaschen kühl gelagert werden.

Bei Entzündungen und Sonnenbrand tut ein beruhigendes Körperöl aus Johanniskraut und Ringelblume gut. Es ist rasch und ganz einfach gemacht:

  • Je 1 Esslöffel Johanniskrautöl und Ringelblumenöl vermischt ihr mit 1 bis 2 Tropfen ätherischem Lavendelöl.
Aber aufgepasst: Ihr dürft dieses Öl wirklich erst nach dem Sonnenbad auftragen und keinesfalls als Sonnenschutz verwenden! Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit und kann zu dunklen Flecken auf der Haut führen!

Johanniskraut (Bild: © christo mitkov christov – shutterstock.com)

Der Sommer steht vor der Tür und gepflegte Füsse rücken wieder in den Blickpunkt. Wie wäre es mit einer Fusscreme, die müde Füsse erfrischt, herrlich duftet und die Haut streichelzart macht? Nach einem langen, heissen Tag ist diese Creme eine Wohltat! Die Zubereitung ist etwas aufwendiger, dafür könnt ihr die Fusscreme aber bis zu acht Wochen aufbewahren und müsst sie nicht immer wieder neu herstellen:

  • Zuerst bereitet ihr einen Minze-Aufguss, indem ihr 2 gehäufte Esslöffel Spearmint (auch grüne Minze genannt) mit ca. 175 ml kochendem Wasser überbrüht und mindestens 10 Minuten ziehen lasst. Bitte deckt dabei das Gefäss ab, damit die ätherischen Öle nicht mit dem Dampf entweichen können! Anschliessend durch ein Teesieb abgiessen.
  • Nun wird dieser Aufguss langsam erhitzt, aber nicht zum Kochen gebracht. Darin bringt ihr 2 Teelöffel emulgierendes Wachs zum Schmelzen.
  • In einem Wasserbad schmelzt ihr in der Zwischenzeit 2 Esslöffel Mandel- und 1 Esslöffel Weizenkeimöl sowie je 2 Teelöffel Bienenwachs und Kakaobutter.
  • Die Ölmischung und der Minzeaufguss mit dem geschmolzenen Wachs werden nun vorsichtig vermischt und bis zum Abkühlen immer wieder umgerührt.
  • Zum Schluss fügt ihr ein paar Tropfen ätherisches Pfefferminzöl hinzu, rührt noch einmal gründlich um und füllt die Creme in ein Schraubglas. Dieses muss absolut sauber sein und sich fest verschliessen lassen.
  • Die Creme bewahrt ihr am besten im Kühlschrank auf.

Eine Kollegin hat vor einiger Zeit für unseren Blog einen Artikel über die Herstellung von Seife geschrieben, den ich euch sehr empfehlen kann!



Im fünften und letzten Teil dieser Serie wird es um natürliche Pflegeprodukte speziell für Männer gehen.

 

Artikelbild: © Alexander Raths – shutterstock.com

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