Die Cover-Story: Make-up-Grundierungen für jeden Schminktyp

Make-up für das Gesicht gehört seit Jahrhunderten in die Schönheits-Trickkisten der Welt. Grundierungen zaubern einen ebenmässigen und ausdrucksstarken Teint – und sind am schönsten, wenn sie gar nicht wirklich auffallen.

Der Umgang mit Schminke und Schminkutensilien will geübt werden, damit ein schönes Ergebnis dabei herauskommt. Das fängt damit an, seine Ansprüche zu kennen und die richtigen Produkte auszuwählen.

Zur Zeit voll angesagt: Der Nude-Look

Maskenhaft geschminkte Gesichter waren vorgestern. Schon seit einer Weile zeichnet sich wieder der Trend zum ungeschminkten Aussehen ab – was natürlich nicht heisst, dass Frauen keine Freude mehr daran haben, sich schön zu schminken. Nude heisst nackt, es geht also darum, den Teint so natürlich wie möglich aussehen zu lassen. Auf Make-up wird dabei nicht verzichtet, im Gegenteil: Der Nude-Look bedeutet lediglich einen bewussteren Umgang mit den entsprechenden Produkten.

Weniger ist mehr: Eine zu dicke Schicht Grundierung, Make-up oder Puder lässt die Züge optisch erstarren und sorgt dafür, dass die Mimik weniger ausdrucksstark wirkt. Auf dem Markt gibt es daher vermehrt leichte Produkte, die sich rascher und einfacher auftragen lassen, kleinen Mängeln gezielt zu Leibe rücken, sich den Bewegungen der Gesichtsmuskeln und der Haut besser anpassen und weniger oft nachgeschminkt werden müssen.

Der Nude-Look wird ergänzt durch warme Farben, etwa Erdtöne, für Lider und Lippen. Für den grossen Auftritt kann er mit starken Farben, Gloss und Glitzer glamourös in Szene gesetzt werden. Aber alles fängt mit dem Teint an: Wenn die Flächen nicht stimmen, kommen auch die Akzente nicht richtig zur Geltung. Ein gelungenes Basis-Make-up punktet durch Unauffälligkeit, Zuverlässigkeit und Hautfreundlichkeit.


Der Nude-Look – seit einer Weile zeichnet sich wieder der Trend zum ungeschminkten Aussehen ab. (Bild: Pablos33 / Shutterstock.com)

Makellose Haut wie von Mutter Natur

Moderne Grundierungen sind Meister im Pflegen. Sie versorgen die Haut während der gesamten Tragezeit, indem sie die enthaltene Feuchtigkeit und verschiedene Wirkstoffe nach und nach abgeben. Viele bringen gleich einen UV-Schutz mit, oft einen hohen Lichtschutzfaktor. Das ist sehr sinnvoll, denn es gibt nichts, das die Haut stärker und schneller altern lässt als Sonnenlicht. Es gibt asiatische Mönche, die aufgrund ihrer Ordensbestimmungen fast niemals im Leben ihr Kloster verlassen – sie haben noch mit neunzig Jahren nahezu faltenfreie Gesichter.

Im Gegensatz zu Make-ups enthalten getönte Tagescremes weniger Farbpigmente. Sie legen daher einen transparenten Film auf das Gesicht, der die Haut pflegt und das Gesicht einfach frischer und wacher wirken lässt. Wie eine normale Tagescreme können sie mit den Fingerspitzen aufgetragen und verteilt werden. Eine getönte Tagescreme ist oft völlig ausreichend für Menschen, deren Haut ohnehin gleichmässig aussieht, oder als leichte Grundierung für Sportliche.

Kompaktlösungen für Eilige und Unerfahrene

Wer sich bisher nie richtig an Make-up herangetraut hat, kann es einmal mit Kompakt-Make-up probieren. Das ist eine Mischung aus Make-up und Puder, die hauchdünn aufgetragen wird und dabei erstaunlich effektiv ist. Das Auftragen ist ganz einfach und funktioniert am besten mit einem trockenen oder leicht angefeuchteten Schwämmchen. Der Teint wird dadurch sofort mattiert.

Kompakt-Make-ups sind vorwiegend in zwei Varianten erhältlich. Die Variante für trockene Haut ist von eher cremiger Konsistenz, die für fettige Haut oder Mischhaut enthält mehr Puder. Wie bei jedem Make-up gilt auch hier: Um die Wirkung richtig einschätzen zu können, muss sie im Tageslicht geprüft werden – und natürlich im Gesicht, wo die Grundierung hingehört. Der Test auf dem Handgelenk oder Handrücken vor dem Kauf ist zwar üblich, doch er liefert nur einen ersten Anhaltspunkt – auf einer ganz anderen Haut und meist noch im Neonlicht der Drogerie oder Mall.

Für Faltenkrieger und Jungbleiber: Anti-Aging-Make-ups

Mit dem Traum von der ewigen Jugend sollte die Menschheit nicht übertreiben. Doch ist es völlig statthaft, den sichtbaren Zeichen der Hautalterung mit guter Pflege entgegenzuwirken – und ein Make-up aufzulegen, das sie so gut und stilvoll wie möglich verbirgt. Nach dem Schminken deutlich jünger auszusehen hebt die Laune, macht optimistisch und ist ein toller Kick für das Selbstbewusstsein.

Anti-Aging-Make-up enthält üblicherweise High-Tech-Wirkstoffe wie Partikelchen, die das Licht zerstreuen und reflektieren – ähnlich einer günstigen Beleuchtung bei Fotoshootings oder Filmaufnahmen. Die Lichtstreuung kann Fältchen und auch tiefere Falten optisch glätten. Ebenfalls zum Einsatz kommen sogenannte schwebende Pigmente, die sich in den Tiefen der Falte gar nicht erst absetzen können.

Als aktive Schutzfaktoren gegen die Hautalterung dienen Antioxidanzien bzw. Radikalfänger und hohe Lichtschutzfaktoren. Interessant sind auch Wirkstoffe, die die Produktion von körpereigenen Glattmachern wie Kollagenen, Lipiden oder Hyaluronsäure ankurbeln. Manche Ingredienzien fungieren für die Haut sozusagen als Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie die Zellerneuerung anregen und damit die Regeneration fördern.

Grundsätzlich braucht reife Haut nicht mehr, sondern weniger Make-up. Und Golden Girls müssen auch öfter mal zwischendurch in den Spiegel schauen, um Sitz und Halt des Make-ups zu überprüfen. Wer erst in den Vierzigern damit anfängt, sich richtig zu schminken, muss vieles neu erlernen, was die Altersgenossinnen schon seit 25 Jahren beherrschen. Dafür sind die Hautvoraussetzungen in diesem Alter oft besser, wenn das Gesicht um die Schminkexzesse der 1980er Jahre weitgehend herumgekommen ist.

Für Naturfreunde und Schminkmuffel: Light-Make-up

Manchen Frauen sind die üblichen Grundierungen und Make-ups auf der Haut zu schwer – entweder optisch oder haptisch. In solchen Fällen sind Light-Make-ups eine gute Alternative zum völligen Verzicht auf die Grundierung. Diese Gel-Cremes sind von federleichter Konsistenz und verwandeln sich auf der Haut in einen elastischen, zart pudrigen Farbschleier. Sie werden dünn aufgetragen, sind kaum zu fühlen und lassen den Teint strahlen.



Vorsicht, Fehler: Gängige Make-up-Sünden

Concealer ist eine grossartige Erfindung. Er kann, wenn es einmal schnell gehen muss, sogar das flächendeckende Make-up ersetzen, indem er gezielt Problemstellen kaschiert. Wird die Haut unter den Augen jedoch so hell geschminkt, dass sie sich vom Rest des Gesichts optisch abhebt, kann das unnatürlich und sogar leicht kränklich wirken.

Make-up soll den Teint egalisieren, aber nicht bräunen. Dazu sind die Sonne oder hautfreundliche Selbstbräuner besser geeignet. Dunkle Nuancen machen älter, daher das Make-up lieber einen Ton heller kaufen.

Dunkle Augenringe oder Tränensäcke lassen das Gesicht müde und den Teint fleckig erscheinen. Cremige Abdeckprodukte bringen sie zum Verschwinden. Doch zu matte Produkte können auf trockener Haut spannen und Knitterfältchen noch verstärken. Und zu flüssige neigen dazu, in den feinen Linien zusammenzulaufen.

Fazit: Mit dem Teint fängt alles an, wenn das Make-up perfekt sein soll. Die Haut soll makellos, dabei aber am besten ungeschminkt aussehen. Dafür setzen moderne Grundierungen auf Benutzerfreundlichkeit, besondere Texturen und High-Tech-Wirkstoffe.

 

Oberstes Bild: © SomPhoto / Shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Christine Praetorius

Christine Praetorius, Jahrgang 1971, spricht und schreibt über Neues, Altes, Schönes und Kurioses. Ich liebe Sprache und Musik als die grössten von Menschen für Menschen gemachten Freuden – und bleibe gerne länger wach, um ihnen noch etwas hinzuzufügen. Seit 2012 arbeite ich mit meinem Mann Christian als freie Texterin, Autorin und Lektorin.

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-20').gslider({groupid:20,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});