Die Avocado – der exotische, grüne Fitmacher

Unter ihrer Schale verstecken sich viele wertvolle Vitalstoffe, zudem ist die grüne Steinfrucht so vielseitig, dass man nicht nur jede Menge Köstlichkeiten damit zaubern kann.

Auch äusserlich angewandt tut sie uns Gutes und spendet der Haut eine grosse Portion Feuchtigkeit. Die exotische Avocado hat in den letzten Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen, und das hat seinen Grund!

Die Form der Avocado erinnert an eine Birne. Aufgrund ihrer cremigen Konsistenz wird sie in manchen Regionen auch „Butterbirne“ genannt. In ihrer Heimat nennt man sie „Ahua Quati“, was übersetzt „Butter des Waldes“ heisst.

Botanisch gehört die Avocado zu den Lorbeergewächsen. Die grüne „Wunderfrucht“ der Azteken ist mit bis zu 30 % Fett nicht gerade kalorienarm. Trotzdem solltet ihr sie regelmässig geniessen, denn das Fett besteht aus gesunden ungesättigten Fettsäuren, die wie Balsam für Herz und Gefässe sind. Sie sorgen dafür, dass das Blut flüssig bleibt, und halten die Zellwände elastisch.

Die Avocado ist eine ungemein nährstoffreiche Frucht. Besonders erwähnenswert ist ihr enormer Gehalt an Vitamin E, einem unentbehrlichen Schutz gegen schädliche Umwelteinflüsse. Auch wichtige B-Vitamine führen wir uns durch regelmässigen Genuss der Tropenfrucht zu. Biotin sorgt für schöne Haut und glänzende Haare. Wer sich oft scheinbar grundlos müde und schlapp fühlt und sich nicht richtig konzentrieren kann, sollte eine Zeitlang vermehrt Avocados geniessen.

Das Fruchtfleisch liefert eine spezielle Kohlehydratart: Mannoheptulose. Wahrscheinlich habt ihr diesen Begriff noch nie gehört: Es handelt sich um eine Zuckerart, die den Blutzuckerspiegel nicht hebt, sondern senkt. Da Nerven und Gehirnzellen als Energienahrung ausschliesslich Glukose akzeptieren, werden sie besser versorgt. Wer übergewichtig ist, leidet oft, mitunter unbemerkt, an einem erhöhten Insulinspiegel. Insulin verlangsamt die Verbrennung der Fettzellen. Senkt ihr nun durch den Genuss von Avocados den Insulinspiegel, können die Pfunde schmelzen. Die Frucht macht also nicht nur fit, frisch und wach, sondern unterstützt auch wirkungsvoll eine Diät.


Die Avocado ist eine ungemein nährstoffreiche Frucht. (Bild: © Lukas Gojda – fotolia.com)

Wie, woher und wann hat diese wertvolle Frucht zu uns gefunden?

In Mitteleuropa sind Avocados erst seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts erhältlich. Ihre Hauptanbaugebiete liegen in Südamerika, Australien, Westindien sowie, als einzigem europäischem Gebiet, in Spanien. Die Geschichte der Tropenfrucht reicht wahrscheinlich sehr weit zurück. Als die Spanier Mittelamerika entdeckten, fanden sie die Avocado sowohl im Norden Mexikos wie auch in Peru vor. 1519 wurde sie erstmals von den Spaniern erwähnt, und ihnen haben wir auch die weitere Verbreitung zu verdanken, brachten sie die Frucht doch nach Madeira und auf die Kanaren. Allmählich wurde sie im Laufe des 19. Jahrhunderts in den südlichen Regionen Europas bekannt und wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Mittelmeerraum angebaut.

Es ist gar nicht so lange her, da galt eine Avocado noch als Rarität und Luxus und wurde entsprechend teuer gehandelt. Bis vor 30 Jahren suchte man sie in Supermärkten vergebens. Glücklicherweise hat sich das geändert und wir können sie heute geniessen, wann immer uns der Sinn danach steht.

Worauf ihr beim Einkauf und bei der Verarbeitung achten solltet

Avocados sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie gelangen meist nicht ganz ausgereift in die Läden. Das ist aber kein Problem, denn sie reifen problemlos daheim nach. Am besten wickelt ihr sie in Zeitungspapier und lasst sie bei Zimmertemperatur zwei bis drei Tage liegen. Gibt ihre Schale bei Druck mit dem Finger leicht nach, dann sind sie reif. Nun sollten sie bald verzehrt werden, sonst verderben sie rasch. Liegen grüne Avocados mit dunklen Druckstellen im Regal, kauft diese besser nicht! Diese Früchte sind überreif und sollten nicht mehr auf den Tisch kommen.

So wird die Avocado vorbereitet:

  • Die Frucht wird längs rund um den Stein eingeschnitten und vorsichtig auseinandergeklappt.
  • Der Stein lässt sich normalerweise leicht entfernen. Falls er zu fest sitzt, lässt er sich mit einem Küchenmesser problemlos heraustrennen.
  • Gegen das Verfärben werden die Schnittflächen sofort mit etwas Zitronen- oder Limettensaft beträufelt.
  • Bei manchen Früchten lässt sich die Schale einfach abziehen. Bei festeren Früchten kann sie gut mit dem Sparschäler entfernt werden.

Wie aus dem Kern eine dekorative Zimmerpflanze wird

Den Kern müsst ihr nicht wegwerfen. Mit etwas Glück könnt ihr nämlich daraus eine wunderschöne Zimmerpflanze züchten. Ich habe es schon mehrfach versucht und zweimal ist es mir auch gelungen. Eine Pflanze ging zwar ziemlich schnell kaputt, die andere aber hat längst ihren festen Platz in meinem Wohnzimmer.

Spült restliches Fruchtfleisch vom Stein und legt ihn in ein Glas Wasser. Dieses stellt ihr aufs Fensterbrett in die Sonne. Das Wasser wird zweimal pro Woche gewechselt, und dann gilt es abzuwarten, ob sich ein kleiner grüner Trieb zeigt. Wenn das gelungen ist, pflanzt ihr den Kern in einen Blumentopf, bedeckt ihn mit lockerer Erde und erfreut euch am Gedeihen eurer Avocado-Pflanze. Wenn sie einen sonnigen Platz bekommt, werdet ihr lange Freude daran haben. 



Die Avocado in der Küche

Viele kennen die Frucht vor allem als Hauptdarsteller in einer feinen Guacamole oder als Brotaufstrich. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, die gesunde Tropenfrucht zu geniessen. Ein wunderschöner Blickfang auf jedem kalten Buffet oder als Vorspeise sind gefüllte Avocados sowie pikanter Avocadosalat, der in einer Schalenhälfte serviert wird.

Gefüllte Avocados für 4 Personen:

  • 2 Avocados aufschneiden, Kern entfernen und das Fruchtfleisch mit einem Kugelausstecher herauslösen. Avocadokugeln und -hälften mit 2 Teelöffeln Zitronensaft beträufeln.
  • 2 Tomaten klein würfeln, 100 g Räucherlachs in feine Streifen schneiden und beides zusammen mit den Fruchtfleischkugeln in die Avocadohälften füllen.
  • 150 g Sauerrahm, 2 Teelöffel Meerrettich, Salz und Pfeffer verrühren, 1 Bund Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und untermischen. Diese Creme mit einem Spritzbeutel dekorativ über die Füllung verteilen und eventuell mit Zitronenscheiben dekorieren. 

Pikanter Avocadosalat für 4 Personen:

  • 3 Avocados halbieren, Kerne herauslösen und Fruchtfleisch mit Zitronensaft beträufeln.
  • 200 g Ananas klein schneiden, 200 g Rüebli grob reiben, 1 rote Zwiebeln (alternativ Frühlingszwiebeln), ½ Bund Petersilie sowie 3 Esslöffel Cashewkerne fein hacken.
  • 2 Esslöffel Orangensaft, Salz, Pfeffer und eine Prise Chili mit den Salatzutaten mischen und in die Avocadohälften verteilen. 

Avocado für die Schönheit

Das Fruchtfleisch ist hilfreich bei fett- und feuchtigkeitsarmer Haut. Verschiedene Cremes und Lotionen mit Avocado könnt ihr im Handel finden. Eine wirkungsvolle Gesichtsmaske lässt sich aber auch ruck, zuck selbst mischen:

  • Ihr benötigt hierfür lediglich eine reife, weiche Avocado, ein Eigelb und ein paar Spritzer Zitronensaft. Diese Zutaten werden gut miteinander vermischt.
  • Die Maske sofort auftragen und ca. 20 Minuten einwirken lassen.
  • Mit lauwarmem Wasser abspülen.
  • Eincremen ist nicht nötig, da die Haut von der Avocado schon reichlich pflegende Fettanteile während der Einwirkzeit aufgenommen hat. Ausserdem pflegen der hohe Lezithinanteil des Eis sowie das Vitamin C der Zitrone die Haut zusätzlich. 


Avocado tut euch in jeder Hinsicht gut: Sie unterstützt eine Diät, lässt erste Fältchen verschwinden und führt euch viele gesunde Inhaltsstoffe zu. Das sind ausreichend Gründe, sie regelmässig auf den Speiseplan zu setzen!

 

Oberstes Bild: © Syda Productions – fotolia.com

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