BH-Shopping: So finden Sie das perfekte Modell
Im Vergleich zu unseren Grossmüttern leben wir heute in einem regelrechten BH-Schlaraffenland. In nur einem Dessousgeschäft können wir unter mehreren Hundert Modellen, Passformen und Grössen wählen. Da dürfte doch eigentlich nichts schiefgehen, oder? Leider doch. Die Folge schlecht sitzender BHs sind dann Kopfweh, Verspannungen und Rückenschmerzen. Experten diskutieren sogar, ob schlecht sitzende Büstenhalter an der Entstehung von Brustkrebs beteiligt sein könnten.
Die nächste Shoppingtour kommt bestimmt: Die häufigsten Probleme und passende Tipps zur Lösung
Problem: An den Armen und/oder am Dekolleté quillt die Brust aus den Körbchen. Daran erkennen Sie, dass die Cups zu klein sind. Manchmal schnüren auch die Bügel ein oder der Steg zwischen den beiden Körbchen liegt nicht am Körper an. Im Laufe der Zeit entstehen schmerzhafte Druckstellen. Der Abfluss der Lymphflüssigkeit ist behindert. Gerade in diesem Zusammenhang warnen Mediziner eindringlich vor möglicher Brustkrebsgefahr!
Lösung: Die Körbchen müssen beide Brüste vollständig aufnehmen und weit umschliessen, vor allem seitlich. Nur so kann der BH seine tragende Rolle zuverlässig und beschwerdefrei erfüllen. Der Mittelsteg liegt locker auf der Haut auf, die Bügel sind nicht unangenehm hart, sondern weich gepolstert. Grosse Brüste verlangen nach einem hohen Mittelsteg und hoch geschnittenen, elastischen Abschlüssen unter den Achseln.
Wichtig: Gönnen Sie sich Zeiten, in denen Sie keinen BH tragen. Und: Bitte schlafen Sie stets „oben ohne“.
Problem: Unter ihrem BH ist die Haut schnell verschwitzt, auch ohne viel Bewegung und bei angenehmen Aussentemperaturen. Der Grund: Ihr BH besteht aus ungeeignetem Material, was schlimmstenfalls zu Hautreizungen und Pickeln führen kann.
Lösung: Wählen Sie stets atmungsaktives Material, sogenannte Klimastoffe, wie etwa Mikrofaser. Entsprechende Hinweise liefert das Etikett. Diese Stoffe transportieren die Feuchtigkeit von der Haut weg an die BH-Oberfläche. Dort kann sie problemlos verdunsten.
Problem: Die Träger schneiden ein. Das kann zwei Gründe haben. Entweder sind die Träger zu kurz oder zu schmal, im Extremfall sogar beides. In beiden Fällen verlaufen sie nicht gerade über den Rücken, sondern V-förmig. Das kann die Schultergelenke derart belasten, dass sich auf Dauer Schulter- und Armprobleme, Verspannungen, Schäden in der Halswirbelsäule und/oder Kopfschmerzen einstellen. Zudem können zu stramm sitzende BH-Träger Nerven abquetschen, was sich durch prickelndes Taubheitsgefühl in den Armen bemerkbar macht. In der Folge können irreversibler Gelenkverschleiss und diverse Schädigungen der mittleren sowie der Halswirbelsäule eintreten.
Lösung: Je breiter und je dicker gepolstert die BH-Träger sind, umso besser. Ein möglichst breites Rückenteil sorgt darüber hinaus für eine optimale Verteilung des Gewichtes. Ideal ist es, wenn die BH-Träger parallel zueinander über die Schulterblätter laufen und jeweils mittig auf den Schultern sitzen. Zudem sollte zwischen Ihrer Schulter und dem Träger so viel Spielraum sein, dass Sie bequem einen Finger dazwischenschieben können. Bei einem qualitativ hochwertigen BH beträgt die Bewegungsfreiheit, um die sich die Trägerlänge verstellen lässt, mindestens fünf Zentimeter, besser mehr.
Problem: Bei jeder Bewegung rutscht der BH in Richtung Nacken. Das heisst, dass er dann nicht mehr unterhalb der Schulterblätter sitzt, sondern darauf. Das liegt zumeist daran, dass die Unterbrustweite eine Nummer zu gross gewählt wurde. Die Schulterblätter können nicht mehr ungezwungen gleiten, was langfristig zu dauerhaften Kopf- und Rückenschmerzen führt.
Lösung: Das Rückenteil eines perfekt passenden BHs sitzt ohne spür- oder sichtbaren Zug schön waagerecht. Das ist deshalb so wichtig, weil die Brust von den Trägern und dem Unterbrustbund gleichermassen gehalten wird. Vor allem Frauen mit einer grösseren Büste messen ihre Unterbrustweite oftmals zu gross. Doch ob klein oder gross: Die Unterbrustweite passt, wenn Sie zwischen Haut und Verschluss noch zwei übereinandergelegte Finger schieben können. Zudem sollten die Seitenteile etwas breiter und elastisch sein. Ein selbsthaftender Gummirand gibt zusätzlich Halt.
Achten Sie darauf, dass am Rückenverschluss noch eine Öse Reserve ist. Dass nichts kratzt oder übersteht, versteht sich von selbst. BHs, die vorne geschlossen werden, sind nicht empfehlenswert, weil sie keine Möglichkeit zur Variation der Unterbrustweite bieten. Ausnahmen sind Still-BHs.
Gut zu wissen – weitere Tipps:
- Viele Frauen bekommen etwa eine Woche vor und während der Regel etwas grössere Brüste. Deshalb sollten Sie nicht gerade während dieser Zeit auf Shopping-Tour gehen. Ideal ist die erste Woche nach der Menstruation.
- Im Laufe des Lebens ändert sich die BH-Grösse. Gründe sind u. a. sich änderndes Körpergewicht, Schwangerschaft, Stillzeit, Hormontherapie oder Menopause. Es empfiehlt sich deshalb, zumindest einmal jährlich die BH-Grösse in einem Fachgeschäft oder Sanitätshaus professionell ermitteln zu lassen.
- Probieren Sie Ihren Favoriten in Ruhe an und behalten Sie den BH mindestens fünf Minuten lang an. Sobald Sie irgendwo Druck oder ein anderes unangenehmes Gefühl verspüren, greifen Sie bitte zu einem anderen Modell.
Oberstes Bild: © okawa somchai – Shutterstock.com
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