Akne im Erwachsenenalter

Akne ist als typische Hauterkrankung während der Pubertät bekannt. Doch auch bei Erwachsenen kann sie auftreten. Studien ergaben, dass seit den 90ern vermehrt Betroffene in den Zwanzigern zu beobachten sind.

Knapp die Hälfte der Frauen zwischen 20 und 40 berichtet von Akne-Symptomatik, für Männer lassen sich ähnliche Zahlen beobachten. Die Hauterkrankung wird im Erwachsenenalter als Acne tarda bezeichnet.

Symptome im Gesicht konzentriert

Akne weisst verschiedene typische Hautveränderungen auf. Hierzu zählen Verknotungen, die meist sichtbar, aber zumindest fühlbar sind. Es entstehen zudem kleine rote Pickel, oft mit einem weissen Punkt. Diese entstehen durch eine Verstopfung der Talgdrüsen.

Das dort produzierte Hautfett fliesst nicht mehr wie üblich ab, sondern verstopft
den Kanal, wenn zudem verstärkt Hornzellen auftreten. Es entstehen Mitesser, die sich entzünden können und dann zu Papeln und Pusteln werden.


Kann Hautfett nicht abfliessen, verstopft es Talgdrüsen und bildet Papeln. (Bild: © healthexpress.eu/ch)

Während bei Jugendlichen Mitesser und Pusteln eher in der T-Zone, also an Stirn und Schläfen, vorkommen, zeigen sich diese im Erwachsenenalter eher als Collier-Form. Betroffen sind Wangen, Kinn, Mundpartie, Hals und Dekolletee. Insbesondere am Kinn zeigen sich schmerzhafte Knötchen. Frauen sind zudem kurz vor der Menstruation von einer stark ausgeprägten Symptomatik betroffen.

Die typische Einteilung nach Stärkegrad gilt auch für Erwachsene. Die leichte Form (Akne comedonica) bringt lediglich Mitesser mit sich. Bei der mittleren Form, der Akne papulopustulosa, treten neben den
Mitessern auch noch Entzündungen auf. Bei der schwersten Form, der Akne conglobata, kommt noch eine Knotenbildung unter der Haut zu den Pickeln hinzu.


Akne kann auch bei Erwachsenen auftreten. (Bild: © Mila Supinskaya – shutterstock.com)

Verschiedene Ursachen und Auslöser

Auch bei der Erwachsenenakne spielen vor allem Hormone bzw. hormonelle Störungen eine Rolle. Im Regelfall liegt ein Androgenüberschuss (Hyperandrogenisierung) vor. Oft ist diese zusätzlich begleitet von Haarausfall, Körperbehaarung nach männlichem Muster und  bei Frauen auch mit Zyklusstörungen.

Generell spielt für Frauen der Zyklus eine grosse Rolle. Allgemeine Zyklusstörungen können Akne auslösen. Aber hormonelle Veränderungen durch die Antibabypille oder andere hormonelle Verhütungsmittel. Dies ist insbesondere bei einem Präparatwechsel zu beobachten.

Neben Hormonen spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Erbliche Veranlagung
  • Medikamente
  • Kosmetika
  • Umweltfaktoren
  • Lebensgewohnheiten

Ist ein oder sogar beide Elternteile von Akne betroffen, so besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit selbst an der Hauterkrankung zu leiden. Das Risiko kann durch eigene Lebensgewohnheiten noch verstärkt werden. Hierbei spielen vor allem Stress, Nikotinkonsum und eine ungesunde Ernährung eine Rolle. Insbesondere stark würzige sowie fettige Speisen stehen im Verdacht sich negativ auf die Gesundheit der Haut auszuwirken.

Auch Umweltfaktoren, insbesondere UV-Strahlung, schwächt den Schutzmantel der Haut, sodass Infektionen und Pusteln leichter entstehen können. Zudem besteht bei einigen Medikamenten die Gefahr, dass eine Akne ausgelöst wird. Hierzu zählen vor allem Kortison, Antidepressiva oder Schlafmittel.

Schweregrad bestimmt die Behandlung

Die Hauterkrankungen kann mit verschiedenen Mitteln behandelt werden. Hierzu zählen Hautpflegeprodukte, die richtige Ernährung und eine eventuelle medikamentöse Behandlung. Die korrekte Therapie wird dabei je nach Schweregrad der Symptome bestimmt.

Zur Hautpflege eigenen sich gerade bei leichteren Formen der Akne Waschlotionen, die antibakterielle Wirkstoffe enthalten. Eine liposomale Lotion wird bei leichter Ausprägung angewandt und bei mittelschwerer Akne auf Azelainsäure-Cremes zurückgegriffen. Peelings können in Massen gegen Mitesser helfen, sollten jedoch nicht zu oft angeboten werden, um die Haut nicht übermässig zu reizen. Spezielle Reinigungsprodukte sollten überschüssigen Talg entfernen und frei von Ölen oder Seife sein, um Poren nicht zu belegen und die Haut nicht auszutrocknen.

Bei schwereren Formen sind antibiotische Therapien notwendig, die entweder als Creme oder als Einnahme von Tabletten erfolgen können. Bei erwachsenen Frauen kann auch die Antibabypille die Symptome lindern. Das Präparat sollte in Absprache mit dem Gynäkologen und dem Dermatologen ausgesucht werden.

Es existieren zudem verschiedene Hinweise für eine Ernährungsumstellung. Diese
sollten nicht möglichst schrittweise nacheinander erprobt werden, um die individuelle Wirkung genau ermitteln zu können. So kann der Verzicht auf Zucker, würzige Speisen oder Fette positive Resultate erzielen. Eine sehr vitaminreiche Ernährung und eine Umstellung auf eine geringere Eiweisszufuhr
zeigten bei einigen Betroffen Wirkung.



Ein entscheidender Punkt ist zudem, dass die Mitesser, Papeln und Pusteln nicht berührt werden. Ein Herumdrücken kann die entzündeten Stellen noch weiter mit Bakterien infizieren und die Beschwerden verschlimmern. Zudem sollte bei Make-Up und Hautpflege auf Produkte mit Mineralölen verzichtet werden, da diese die Talgdrüsen noch zusätzlich verstopfen.

 

Artikelbild: © Nikodash – shutterstock.com

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